Pablos erstes Highlight: Realness!
Das Royal Arena Festival gilt als das realste Hip-Hop-Festival der Schweiz. So werden dort doch alle vier Elemente des Hip Hops praktiziert und gefeiert: von der wunderschönen Graffitiwand zum Breakdance- oder Freestylebattle über massloses DJ-ing. Hier zeigt sich Hip Hop noch mehr als Randkultur statt weltbeherrschende Mainstreaminstanz, die es in der Zwischenzeit geworden ist. Darum schlägt es dem älteren Semester wie mir schnell mal die Nostalgie um die Ohren. Gerade bei einem Line-Up im 2019, das bis auf wenige Ausnahmen praktisch gänzlich dem «Old-School» gewidmet war.
Und sie haben sich (grösstenteils) bewisen: NTM oder Masta Ace belegen, dass Karrieren, die mehrere Jahrzehnte umspannen, nicht zwingend in einer beschissenen Bühnenshow resultieren. Die eindrücklichsten Momente entstanden aber dann doch am Samstagabend, als der Wackelkandidat A$AP Rocky die grössten Moshpits anzettelte, die je auf dem Gelände geöffnet wurden. Die schönsten Momente aber hatten Livio und ich mit den Künstlern, die wir interviewen durften.
Pablo's second: vom Youtube-Gamer zum Rapstar
YBN Nahmir , der mit seinen 19 Jahren jünger als das Festival ist, sprach offen und ehrlich darüber, dass er jeden Tag Angst habe, den neugewonnenen Erfolg zu verlieren. Seinen ersten Check investierte er in ein Haus für seine Mutter. Er ist mit 19 jetzt der Ernährer seiner Familie. Im Gespräch erzählt er seinen Werdegang vom Youtube-Gamer zum Rapstar.
Pablo die Dritte: Wenn Rapper zu Tränen rühren
Nach dem 25-minütigen Gespräch mit dem US-Rapper Brother Ali schauten unsere Kamerafrau und ich uns nur noch fassungslos an. Haben wir jetzt gerade wirklich Pipi in den Augen – wegen einem Rap-Interview? Von Spiritualität und Bestechungsversuchen und der Tatsache, dass Sex ein spirituelles Erlebnis ist – es war das offenste Künstlergespräch meines Lebens. Hier siehst du die ganze Begegnung! (Pablo.)
Livio: Wenn man Rapper auf Penisversagen anspricht
Mein persönliches Highlight war definitiv Dave East. Sein Auftritt galt zwar zu den schlechtesten des Festivals, trotzdem konnte ich ihn Backstage treffen. Im Vorfeld mussten wir warten, da sich Dave einen Joint drehen wollte/musste. Im Anschluss stellte sich dies aber als weise Entscheidung heraus: Er war sehr gesprächig und tiefenentspannt. Ein weiteres Highlight war sein Tipp bezüglich erektiler Dysfunktion: Sport und keine Drogen. Und mein drittes Highlight? Ich habe den Handschlag mit Dave East NICHT verkackt.