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Bounce «Knacktracks»: Wenn Knackeboul was kann, dann gute Reime finden

Der wohl meistbeschäftigte Schweizer Rapper hat wieder ein Album gemacht. Obwohl «Knacktracks» auf Reisen entstanden ist, wirkt es so, als habe sich Knackeboul mehr Zeit als die jeweilige Fahrt ins Studio gegönnt, um an den Texten zu feilen.

Über Knacks neue Album

«Knacktracks»

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Legende: Facebook

«Knacktracks» ist auch ein Kurzfilm. Von den Studio-Arbeiten und der Reise sind zig schöne Bilder entstanden, die es jetzt im Kino zu sehen gibt. Der Film feiert heute (FR 22.1.) Premiere im «Le Paris» in Zürich. Mit etwas Glück gewinnst du hier Tickets!

Wenn Knack etwas kann, dann ist es last minute gute Reime finden. Darin ist er so gut, er kann seine Texte durchaus auch mal unterwegs im ÖV schreiben (das machen übrigens viele). Knack kommt mitunter sein Freestyle-Talent zugute.

So ist auch sein neustes Album «Knacktracks» unterwegs entstanden. Genauer: Die Lieder wurden in Los Angeles, New York, São Paulo, Amsterdam, Berlin, Paris und London aufgenommen, und bestehen zu 80% nur aus seiner eigenen Stimme. Doch den Songs hört man deutlich an, dass der gute Knacki nicht im Pendelstress war, sondern zwischendurch mal durchatmen und eine (oder zwei) Feijoadas essen konnte.

«Knacktracks» ist eine Sammlung von Songs, die schon länger in seiner Gudrun (du weisst schon sein Beatbox-Loopstation-Ding) skizzenhaft schlummerten. Diese Sammlung nahm er dann auf Weltreise mit und schrieb sie in Kollaboration mit vielen schönen Menschen zu Ende.

Knack über Knack

Knack oder Dävu, so gesteht er im Gespräch in der Sendung, ist seit Tag eins eine getriebene Seele die jedem Job zusagt, selten Nein sagen kann und Energie für fünfhundert hat.

Aus der Tatsache, dass er sich als MC underrated fühlt, macht er keinen Hehl. Er akzeptiert, dass Leute Punchlines wie «I bi nid z pole wie Nassau» nicht checken, und so seine MC Skills manchmal in den Hintergrund rücken können. Auf die Frage, wieviele von seinen knapp 27'000 Facebook-Fans sich für seine Musik interessieren, meint er arschtrocken: «3'500, Tendenz steigend.»

Trotz oder wegen diesen potentiellen Steinen im Weg hat er ein bündiges Rapalbum rausgegeben, auf dem er - bis auf zwei Songs - alle Beats selber produziert hat, und zwar hauptsächlich mit Beatboxgeräuschen.

Wir haben uns eine Stunde mit dem Exilberner gegönnt und festgestellt: Freestylen kann er immer noch. Unser Lieblingssong «Guetmönsch» ist zwar nicht auf dem Album, aber wurde zum Glück live im Studio gedroppt.

Bounce, jeden Donnerstag 17-21 Uhr. Das sind die mit den mühsamen Interviewfragen, den übermotivierten Songmoderationen und dem Hintergrundwissen einer NSA-Datenbank.

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