Wolfman , die mochten wir ja eigentlich schon immer . Ihr zweites Studioalbum «Modern Age» hat uns vor zwei Jahren mad begeistert, jetzt läuten Katerina Stoykova und Angelo Repetto mit ihrem neuen Album «Mad Woman» ihr nächstes Zeitalter ein: das «Future Age».
Eine Gesellschaft, in denen M (Man? Mad?) und W (Woman? Wolf?) koexistieren, ohne dass zwischen den beiden Unterschiede gemacht werden, wünschen sich Wolfman. «Mad Woman» soll der erste Schritt zu dieser Utopie sein.
Der Entwurf zu dieser Idee ist während den Aufnahmen des Albums entstanden, welche laut den beiden Zürcher in «monatelanger Isolation» stattgefunden haben. Und jetzt kann man sich ja durchaus fragen: Ist es wirklich eine gute Idee, wenn man sich für Musikaufnahmen komplett abschottet? Wenn so gar keine Interaktion mit der Aussenwelt mehr stattfindet?
Nun, «Mad Woman» ist der beste Beweis dafür, dass es anscheinend auch nur zu zweit funktioniert. «Would you give me some heat» singen Wolfman auf «Heat», dem ersten Track ihres Albums. Dieser Körperwärmenaustausch scheint zumindest im Studio hervorragend geklappt zu haben.
Denn auch wenn «Mad Woman» auf den ersten Blick ziemlich karg daherkommt – und das ist wortwörtlich gemeint: Auf dem schlichten Cover des Albums gibt es lediglich schwarzen Text auf weissem Grund zu sehen –, klingt das dritte Wolfman-Album wärmer und ausgefüllter als sein Vorgänger.
Das reduzierte Sounddesign bleibt zwar noch immer die bevorzugte Handschrift des Duos, Tracks wie «Heat» oder «Gone Girl» wissen dann aber mit überraschend warmherzigen Backgroundsounds zu überzeugen.
« The Rip » von Portishead schwingt in der ersten Hälfte des Albums mit, während es in der hinteren Hälfte dann mehr richtig Club geht. Mit ausschweifenden Songs wie «You Got Me» oder «Stoned» klopfen Stoykova und Repetto vorsichtig an die Türen des Dancefloors. Und im düsteren Licht der Tanzfläche sehen ja bekanntlich alle gleich aus. Ziel erreicht.