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CH-Song der Woche Odd Beholder: Musik als Therapie

Wilde Flüsse und Waldfeen gehen dir bei den ersten Klängen von «The Likes of You» durch den Kopf. Du hörst sanfte Synth-Pads und geschmeidigen Gesang von der Schweizer Künstlerin. Sie setzt sich darin mit der virtuellen Welt und deren Auswirkung auf uns Menschen auseinander.

Entstanden ist der Track ursprünglich in einem Bett. «The Likes of You» ist ein Wortspiel zwischen der englischen Übersetzung «Die Art, wie du bist» und den virtuellen «Likes» auf Facebook. Sängerin Daniela Weinmann stellt sich die Frage: Wie sehr definieren sich Menschen über die Anzahl Likes unter ihren Facebook Posts?

Der Beat zum Track ist dynamisch – die holzige Perkussion und Tropfensamples ziehen dich langsam aber sicher mit auf die Reise in Odd Beholders Gedanken. Produziert wurde der Song vom Schweizer Musiker Martin Schenker.

Lucid-Dream-Was?

Auf ihrem Debütalbum «All Reality Is Virtual» beschäftigt sich Daniela mit den Versuchungen der heutigen Zeit. Unsere Realität überschneidet sich in vielen Bereichen mit der virtuellen Welt – im privaten Leben sowie bei der Arbeit. Vor allem bezieht sie sich dabei auf Apps wie Tinder und Facebook, oder auch künstliche Intelligenz. Die Musikrichtung, die sie damit geschaffen hat, nennt Odd Beholder Lucid-Dreampop. Klanglich liegt ihr Genre nahe am üblichen Dreampop, jedoch sagt Daniela, dass ihr der eskapadische Aspekt im Dreampop nicht gefällt – der Drogenkonsum und die Flucht vor der Realität. In ihrer Musik will sie, wie in luziden Träumen, ihr Umfeld sehen und Einfluss darauf nehmen.

Luzides Träumen

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In einem luziden Traum weisst du, dass du dich in einem Traum befindest. So bekommst du deine Entscheidungsfreiheit zurück und kannst frei bestimmen, was du (im Traum) tun willst. Ausserdem kannst du Einfluss auf deine Umgebung nehmen; also aus dem nichts Berge wachsen lassen oder durch die Gegend fliegen.

Musik als Therapie

Die Texte der Musikerin scheinen sehr durchdacht zu sein. Daniela selbst sagt, dass das gar nicht stimmt, vielmehr fliegen ihr die Worte zu. Häufig nimmt sie ein Thema, das sie beschäftigt und meditiert dazu. Dann beginnt sie zu schreiben. Das Songwriting vergleicht sie mit dem Malen einer Zeichnung: «Du machst einen Strich, zeichnest immer weiter und schaust, was daraus wächst.»

Meistens weiss ein Song mehr über mich als ich selber.

Im Prozess des Schreibens und der Meditation erfährt Daniela mehr über sich selbst und das inspiriert sie beim Songwriting.

Wie gut sich unser CH-Song live anhört, hat uns Odd Beholder in unserem Studio bewiesen:

CH-Song der Woche

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Jede Woche küren wir einen Schweizer Song zum «CH-Song der Woche». Eine Übersicht aller Songs findest du hier .

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