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E-Sport Nur am Zocken? Das macht ein Profi-Gamer wirklich

Luca Boller hat seinen Job bei der Bank gekündigt um Profi-Gamer zu werden. Er ist der einzige Vollzeit-E-Sportler der Schweiz und beim FC Basel unter Vertrag. Uns erzählt er, wie bei ihm ein typischer Arbeitstag aussieht, wie viel er verdient und was E-Sport mit kiffenden Snowboardern zu tun hat.

Luca Boller hat nur zwei Bildschirme in seinem Zimmer in Meggen. Ok, drei, wenn der TV-Bildschirm miteingerechnet wird. Im Vergleich zu Bewegungssportler*innen wie beispielsweise im Eishockey hat er wenig Equipment, dafür eine mindestens so volle Agenda. Was ein E-Sportler von morgens bis abends macht, hat wenig mit dem ungesunden Lebensstil zu tun, das eine breite Allgemeinheit als Vorurteil den Gamern zuspricht.

Einige Leute haben noch immer die Klischees im Kopf, dass ein Gamer etwas mehr an den Hüften hat, faul ist und sich nur von Chips und Energydrinks ernährt.
Autor: Luca Boller E-Sportler

Luca Boller

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E-Sportler Luca Boller
Legende: SRF Virus

Luca Boller (25) war der E-Sportler, den der FC Basel angestellt hat und ist bei Rotblau bereits in der vierten Saison unter Vertrag. «Lubo», wie er in der E-Sport-Szene genannt wird, spielt «Fifa», ein virtuelles Fussballspiel, und gehört auf diesem Game zu den Besten der Schweiz.

Neben seinem Engagement als E-Sportler studiert er Marketing und Kommunikation und ist auf Youtube auch als DJ 7UBO anzutreffen, wo er für seine Tracks teilweise Millionen Klicks kassiert.

Der 25-jährige Profi-E-Sportler fühlt sich manchmal mehr als Influencer als Gamer. Schliesslich hat er eine Community in der Gaming-Welt aufgebaut, die es zu pflegen gilt. Er macht YouTube-Videos und produziert zusätzlichen Content für seine Social-Media-Kanäle.

Das Gamen selbst nimmt höchstens 30-40 Prozent des gesamten Arbeitstages in Anspruch.
Autor: Luca Boller E-Sportler

Falls du noch tiefer in dieses Profi-Gamer-Leben eintauchen möchtest, uieh dir den Podcast rein. Luca Boller erzählt dir, wie sein Tagesablauf aussieht, wie viel er verdient und wie er sich bereits jetzt auf das Leben nach der Profi-Gamer-Karriere vorbereitet.

E-Sport ist in der Schweiz eine noch eher junge und im internationalen Vergleich bescheidene Szene. Das höchst dotierte Turnier vergibt ein Preisgeld von 20'000 Franken, im Ausland geht es teils um Millionen. Das und weitere Insights gibt Martina Gassner von SRF Digital im kurzen «Kompass»-Gespräch mit SRF Virus.

Martina Gassner

Fachredaktorin SRF Digital

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Martina Gassner arbeitet als Fachredaktorin für Games bei SRF Digital. Sie wünscht sich, dass E-Sport noch viel grösser wird, schliesslich ist sie selbst leidenschaftliche Gamerin. Lieblingsgame: Sykrim. Sie hat als Rocket League Casterin den Final der Schweizer «TCS E-Sports League» kommentiert.

Ist E-Sport in die Schweiz gekommen, um zu bleiben?

Ich vergleiche es gerne mit den Snowboardern. Die wurden zu Beginn auch belächelt. Das waren die, die kiffend im Schnee sassen und alle fanden’s cool. Mittlerweile ist ihre Sportart olympisch, es gibt Dopingkontrollen, klare Regeln und Snowboarden ist aus der Sportlandschaft nicht mehr wegzudenken. Das kann mit dem E-Sport genauso gehen, jetzt steckt die Sportart einfach noch in einem frühen Stadium.

Ist E-Sport denn tatsächlich ein Sport?

Das wird aktuell heiss diskutiert! Es heisst immer, es fehle die körperliche Ertüchtigung. Aber es braucht enorm viel Konzentration und Ausdauer. Und wenn man es mit dem Sport Schiessen vergleicht: Da steht man auch einfach nur und schiesst. Diese Sportart ist allerdings olympisch und gilt klar als Sport.

Schiessen ist eine olympische Sportart und da steht man auch einfach nur und schiesst.
Autor: Martina Gassner Fachredaktorin Games, SRF Digital

Gerade beschäftigen einige Skandale die E-Sport-Welt…

  • Hongkong-Skandal : Ein E-Sportler hat sich für die Proteste in Hong Kong ausgesprochen. Er wurde vom Spiel verbannt, hat das Preisgeld nicht gekriegt, obwohl er gewonnen hat. Es ist eine ähnlich Diskussion wie damals beim «Doppeladler» . Die Frage lautet: darf Sport politisch sein oder nicht? Da fehlen noch Regeln im E-Sport.
  • Wettskandale: Die Verlockung, auch mal einen Match zu verlieren ist gross, denn manchmal ist die Wettsumme grösser als das Preisgeld.
  • «Fifa»-Skandal : Beim virtuellen Fussballgame sprechen sich manchmal Spieler ab, wann sie online gehen, um nicht gegeneinander spielen zu müssen und sich ihre Gegner so aussuchen.

E-Sport auf SRF

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  • GEEK-Sofa ist der Geek-Podcast von SRF. Von Games, über Serien zu Filmen – solange es mit Geek-Kultur vereinbar ist, wird es jeden Mittwoch besprochen.
  • SRF Digital Podcast ist der Technologie-Podcast von SRF. Hier geht’s um Internet, Smartphones und soziale Netzwerke.

Und zum Schluss noch der Blick in die grossen Hallen der E-Sport-Welt: SRF Sport und Luca Boller nehmen dich mit hinter die Kulissen des Fifa eWorld Cup 2018.

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