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Film-Review Fans von «Deadpool» werden auch «Deadpool 2» lieben

Nach dem überraschenden Erfolg des ersten Teils kehrt der fluchende Superhelden-Bad Boy Deadpool mit noch mehr Sprüchen von unterhalb der Gürtellinie auf unsere Kinoleinwände zurück. Trifft «Deadpool 2» ins Schwarze, oder schiesst er übers Ziel hinaus? Lest es in unserem spoilerfreien Review.

Vorsicht: «Deadpool 2» ist kein Film für Kinder.

Im Gegensatz zu den Comicbuchverfilmungen aus dem «Marvel»-Kinouniversum («Avengers», « Black Panther », « Spider-Man », etc.), darf Deadpool nämlich fluchen, rauchen und seine Gegner zum Bluten bringen. Ausserdem darf er so viele Referenzen zur Popkultur aus den 1980er-Jahren machen, dass Kinozuschauer unter 18 Jahren wahrscheinlich eh nur Bahnhof verstehen würden.

Zwar stammt auch die Figur von Deadpool aus dem Hause «Marvel», die Filmrechte liegen jedoch bei einem anderen Filmstudio. So muss Deadpool auf Unterstützung von Iron Man oder Hulk verzichten, darf dafür aber die Jugendschutz- und Humor-Standards des Mutterkonzerns umgehen.

Deadpool 2
Legende: Deadpool ist zurück – und hat Verstärkung mitgebracht. Domino (l.) und Cable (r.) unterstützen ihn in «Deadpool 2». © 2018 Twentieth Century Fox

Deadpool ist nicht nur brutaler als die anderen Superhelden, die zurzeit unsere Kinoleinwände bevölkern, er ist auch der einzige Superheld, der sich voll und ganz darüber bewusst ist, dass er die Hauptfigur eines Superheldenfilms ist. Auch in «Deadpool 2» darf Schauspieler Ryan Reynolds also wieder die «vierte Wand» durchbrechen und das Geschehen auf der Leinwand mit ironischem Unterton kommentieren.

Kann man «Deadpool» überhaupt kritisieren?

Stellt sich nun die Frage: Macht das den Film immun gegen Kritik? Wenn der Film zwar ständig in Superhelden-Klischee-Fettnäpfchen hineintappt, gleichzeitig aber ständig darauf hinweist, soeben besagte Klischees erfüllt zu haben, geht das dann automatisch als Entschuldigung durch? Nein.

Selbsterkenntnis ist zwar toll, aber keine Entschuldigung für die wenig originelle Story von «Deadpool 2». Etwas, das auch schon die Achillesferse des Vorgängerfilms war.

Auch die Tatsache, dass die gelungenen Nebenfiguren aus dem ersten Teil – darunter die beiden X-Men-Figuren Negasonic Teenage Warhead und Colossus, sowie das blinde Grossmami und Taxifahrer Dopinder – in «Deadpool 2» mehrheitlich auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen, ist ziemlich enttäuschend.

«Deadpool 2»: In Kürze

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Regie: David Leitch

Schauspieler: Ryan Reynolds, Josh Brolin u.a.

Kinostart: Donnerstag, 17.5.2018

Die Stärken des Films liegen anderswo: Bei den actiongeladenen Kämpfen mit den gelungenen Ergänzungen Domino (gespielt von Zazie Beetz) und Cable (Josh Brolin) zum Beispiel. Oder beim Humor. Denn auch «Deadpool 2» hat sich wieder zum Ziel gesetzt, «Nackte Kanone»-mässig mindestens alle 30 Sekunden mit einem Witz zu punkten. Klar, dass da nicht jeder Spruch ins Schwarze treffen kann – die Trefferquote ist jedoch erstaunlich hoch.

Cameos und eine gelungene Mid-Credits-Szene

Für Superfans gilt es, während dem Film ganz genau aufzupassen: In der mit Abstand besten Szene des Films, der erste Auftritt des von Deadpool rekrutierten Superhelden-Teams, gibt es einen überraschenden Cameo-Auftritt eines Schauspielers, der eigentlich viel zu berühmt für einen solchen Kurzauftritt ist.

Und auch die mittlerweile zur Norm gewordenen Szenen, die während des Abspanns eingespielt werden, sind nicht nur für Deadpool- und Ryan-Reynolds-Fans ein wahres Fest, sie verknüpfen auch das Deadpool-Universum mit jenem der «X-Men» (das Superhelden-Team rund um Wolverine) – und das auf gewohnt humorvolle Weise. Eine Post-Credits-Szene gibt es dafür nicht.

«Deadpool 2» ist eine gelungene Fortsetzung, welche Fans des ersten Filmes voll und ganz zufrieden stellen dürfte.

3,5 von 5 Punkten.

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