Die Story
Ob seine Klienten die Wahrheit sagen oder nicht, ist dem renommierten Anwalt Tomoaki Shigemori egal. Hauptsache er gewinnt den Fall. So geht er auch die Investigation des Mordes an, bei dem Misumi seinen Chef getötet, die Leiche mit Benzin übergossen und bei einem Fluss verbrannt hat. Misumi gibt den Mord offen zu. Im Verlaufe der Anhörungen ändert er sein Motiv und die Schilderung des Verlaufs der Tat aber ständig.
Und auch die herbeigezogenen Zeugen, wie die Tochter und die Frau des Ermordeten, tragen zu immer anderen Versionen der Geschichte bei.
Wer sagt die Wahrheit? Und weshalb riskiert Misumi freiwillig zum Tode verurteilt zu werden?
Das hat funktioniert
Der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda schafft es von Anfang an, uns in die spannende Geschichte reinzusaugen. Zusammen mit den Anwälten brennt man am Schluss richtiggehend darauf, die Wahrheit endlich herauszufinden.
Doch nicht nur der dramatische Aufbau des Films ist beeindruckend. Auffallend auf formaler Ebene ist die eindrückliche Bildkomposition. Die Bilder sind oft symmetrisch und mit einer grossen Präzision inszeniert – ohne dabei jemals künstlich oder überambitioniert zu wirken.
Das hat nicht funktioniert
Der Fall rund um den Mord an Misumis Chef wird im Verlauf des Films immer wie komplexer und verlangt die volle Konzentration des Zuschauers – teilweise ein bisschen zu fest. Mit der Zeit kann das etwas anstrengend werden.
Fazit
Hirokazu Kore-eda, der am diesjährigen Filmfestival von Cannes die Plame d'Or für seinen Film «Shoplifters» gewonnen hat, gehört zu den aufstrebenden Stimmen des japanischen Kinos. Das beweist er auch mit «The Third Murder».
Der Film ist ein packender Thriller, der seine Geschichte mit Langsamkeit und gleichzeitig grosser Intensität erzählt – mit Bildern, die hängenbleiben.
Dieser Film ist für
Krimi-Fans und Leute, die sich für das japanische Kino interessieren.
Tipp für Film-Nerds: «The Third Murder» kommt ein bisschen wie die moderne Version des japanischen Klassikers «Rashomon» daher.
Rating
4 von 5 Punkten