Jenen zentralen Figuren, die nach dem «Battle of Winterfell» übrig geblieben sind , bleibt nur wenig Zeit um ihren Triumph über den Night King feiern zu können.
Eine einzige Nacht und ein kurzer Austausch von Alkohol und Körperflüssigkeiten später – Gratulation, Ser Brienne! –, verlagern sich die «Game of Thrones»-Allianzen erneut – und die Fronten für die vorübergehend letzte Schlacht in Westeros verhärten sich weiter.
Die zentrale Frage der drittletzten Folge, die sich im Verlaufe von zahlreichen, durchaus fesselnden Tête-à-Têtes immer wieder stellt: «Sind wir uns sicher, dass wir die Drachenlady wirklich als Königin wollen?»
Eine Frage, die nach mehreren, äusserst fragwürdigen Strategieentscheiden seitens Daenerys, durchaus berechtigt ist.
Weil uns bis zum Ende der Serie aber kaum mehr Zeit übrig bleibt (nur noch zwei Folgen, dann ist Schluss!!!), musste man sich während der zweiten Hälfte der Episode nämlich immer wieder fragen, ob gerade jemand versehentlich auf die Fernbedienung gesessen ist und die Vorspultaste betätigt hat.
Vom kurzen Geplänkel auf See und dem Tod eines weiteren Drachen, bis zur Konfrontation vor den Toren von King’s Landing: Das war ein bisschen Schnelldurchlauf, oder ging das nur uns so?
1. (Vorwoche: 1.) Sansa Stark
Anstatt sich die Frage zu stellen, wer ganz am Ende auf dem Eisernen Thron Platz nehmen wird, müssen wir uns langsam aber sicher Gedanken über etwas ganz anderes machen: Wird es den Eisernen Thron am Ende von «Game of Thrones» überhaupt noch geben? Oder läuft die ganze Geschichte auf einen friedlichen(?) Verbund einzelner Staaten heraus?
Sansa auf dem Eisernen Thron? Dank ihren weisen Entscheidungen nach wie vor durchaus realistisch! Sansa als «Präsidentin» über den Norden? Das wäre doch ein viel besseres Bild, oder?
Zuerst müsste sie aber noch lernen, wie man mit Geheimnissen besser umgeht. Schliesslich war das Geheimnis um Jon Snow Elternschaft bei Ned Stark ein Leben lang sicher. Bei Sansa... hat es etwa zwei Minuten gedauert und schon weiss es halb Winterfell?
2. (5.) Jon Snow
Jon zu Daenerys: «Du bist meine Königin – daran wird sich nie etwas ändern.»
Wir so: Wetten, doch?
3. (4.) Bran Stark
«Ich lebe vor allem in der Vergangenheit.» What? Was heisst das?!?!?
Nach seinem relativ fragwürdigen Vogelflug während der Schlacht um Winterfell, sorgt Bran auch in dieser Episode wieder für Fragezeichen.
Darum sei hier gesagt: Auch wenn Brans Geschichte durch Geschehnisse in den letzten beiden Episoden – hoffentlich – noch klarer und deutlicher wird, sein rätselhaftes Auftreten und nie voll nachvollziehbares Handeln sorgt weiterhin für viel Frustrationspotential.
4. (6.) Daenerys Targaryen
Endlich zahlt sich Daenerys’ Verbissenheit aus: Während sich die Anderen im Siegestaumel befinden, nutzt sie die Gunst der Stunde und räumt Gendry, einen ihrer theoretischen Widersacher, mit einer ziemlich noblen Geste aus dem Weg.
Danach geht’s aber gleich wieder abwärts: Daenerys scheint die imaginären roten Fähnchen, welche ihr von den grossen Taktikern Westeros’ permanent und unübersehbar ins Gesicht gewedelt werden, auch weiterhin willentlich zu übersehen. Das kostet sie einen weiteren Drachen – und am Ende wahrscheinlich auch den Thron.
5. (3.) Cersei Lannister
Ja, ihre vollzählige Armee und die Eisenpfeile, gegenüber denen sowohl Schiffe, als auch Drachen allergisch zu sein scheinen, sind schlagkräftige Argumente für die Königin mit den unglücklichen Kurzhaarschnitt.
Aber wer konsequent unschuldige Lieblingsfiguren köpft, für den wird es in dieser Geschichte, in welcher es seit dem Ende von George R.R. Martins Buchvorlage immer wie weniger Platz zwischen Schwarz und Weiss gibt, kein gutes Ende geben.
6. (2.) Arya Stark
Die Bezwingerin des Night Kings hat einen coolen neuen Nicknamen – das war’s dann aber auch schon.
7. (7.) Tyrion Lannister
Tyrions Plan, an die Vernunft der jetzigen und zukünftigen Herrscher zu appelieren, stösst überall auf taube Ohren. Es wird von Episode zu Episode deutlicher: Der – nach Varys – ehemals schlauste Fuchs von Westeros scheint eindeutig aufs falsche Pferd – respektive Drachen – gesetzt zu haben. Bemerkt er seinen Fehler bevor es zu spät ist?
8. (8.) Gendry Hatendlicheinennamen Baratheon
Sind wir mal ehrlich: Der «Iron Throne» lag für Gendry ja nie wirklich in Reichweite. Dank seinem neuen Titel «Lord of Storm’s End» scheint Gendry also als einer der ganz grossen Gewinner dieser Saga hervorzugehen. Und hey, seinen rechtmässigen Nachnamen hat er nun auch!