Faul, orientierungslos und – vor allem – überempfindlich: Von der Generation Y wird nicht immer das charmanteste Bild gezeichnet. So nimmt es auch der 73-jährige Franz wahr. Der sympathische Senior versteht sich normalerweise prima mit jüngeren Mitbürgern und Mitbürgerinnen. Einzig bei Konfrontationen sieht er ein Problem: «Ihr habt so etwas Rechthaberisches», wirft er Lynn vor.
Eine Überempfindlichkeit, die Lynn schon auch sieht: «Wir begeben uns schon manchmal in die Opferrolle», gibt die 27-Jährige zu. Aber warum unsere Generation vielleicht ein bisschen lauter ist wie auch schon und sich öfters zu Wehr setzt, weiss Lynn auch:
Vieles wirkt wie Angriff, wenn eine ältere Generation zu uns kommt und versucht, uns die Welt zu erklären.
Keine Trotzreaktion von Spätpubertierenden
Ein aktuelles Beispiel, dass es sich lohnt den Mund aufzumachen und lautstark «Nein» zu brüllen, zeigen die jüngsten Demonstrationen für ein schärferes Waffengesetz in den USA. Angeführt von den Überlebenden der «Marjory Stoneman Douglas High School»-Schiesserei, setzte diese Bewegung enormen Druck auf die nationale Politik und lässt auch Wochen später die USA über striktere Waffengesetze diskutieren.
Franz – er hätte sich als junger Mann nie getraut zu demonstrieren – versteht solche Bewegungen und unterstützt sie. Trotzdem gibt er zu: «Wir glaubten anno dazumal an das Sprichwort ‹Reden ist Silber, schweigen ist Gold›.»
Was Powerfrau Lynn, die selten ein Blatt vor den Mund nimmt, über diese Devise denkt, siehst du in der aktuellen Folge «Generation Gap».