Das «Marcy Hotel» in Williamsburg ist eine Oase der Avantgarde-Electronica. Nicht nur Nicolas Jaar und Wolf+Lamb gehen dort ein- und aus, auch das New Yorker Produzentenduo Bob Moses hat dort seine ersten Gigs gespielt.
Gute Vorraussetzungen also für «Days Gone By», das Debütalbum von Bob Moses, welches dieser Tage erscheint.
In der ersten Reihe singen die Hipster mit
«Days Gone Bye» ist ein hübsches Hybrid-Album geworden, welches irgendwo zwischen Clubmusik und Indie Pop hin- und hertingelt. Aber genau dort liegt auch das Problem.
Denn irgendwie sind diese Indie- und Techno-verschmelzenden Hybrid-Projekte in letzter Zeit ein bisschen zuuuu allgegenwärtig geworden. Jeder, der einen Indie-Background hat, macht jetzt auch ein bisschen Elektro. Und umgekehrt hat jeder, der sich eigentlich dem Techno verschrieben hat, irgendwann die Schnauze voll von den Loops und möchte es ein bisschen poppiger haben.
Klar, damit liegen Bob Moses voll im Trend. Als die beiden vor Kurzem in Basel ein Konzert gespielt haben, standen 19-jährige Hipster in der ersten Reihe und haben bei jedem Track mitgesungen - und das nicht zu unrecht. Schliesslich sind Tracks wie «Days Go Bye» oder «Talk» definitiv grosse Songs.
Es mangelt an Individualität
Unter dem Strich verlieren sich Bob Moses auf ihrem Debütalbum ein bisschen zu oft in der Austauschbarkeit des Electro Pop-Mainstreams. Bedenkt man, in welchem avantgardistischen Umfeld die beiden gross geworden sind, hätte man sich da durchaus ein bisschen mehr Individualität erhofft.