Sagen nicht (nur) wir, sondern in erster Linie die Macherinnen von «Les Belles De Nuit» - einem Festival, welches vom 05. - 09. November 2015 stattfindet und sich zum Ziel gesetzt hat, die «… Sichtbarkeit von Frauen in der elektronischen Musikszene zu erhöhen». Denn dort sind Frauen - wie leider an so vielen Orten - noch immer in der Minderheit, sobald es ums «Machen» geht.
Nur: Warum ist das bloss so? Sind es die (männlichen) Veranstalter, die keine weiblichen DJs buchen? Die Frauen selbst, weil sie einfach keine Musik machen? Die Strukturen, weil sie auf männlichen Verhaltensmustern basieren? Oder stören Brüste schlicht und ergreifend beim Auflegen?
Grüter&Bürgin haben sich die Schönen der Nacht aka «Les Belles De Nuit» ins Studio geholt und mit ihnen über die Gründe der Unterrepräsentation von Frauen in der Clubkultur diskutiert.
Hier einige der Hypothesen
Isi von Walterskirchen, Bookerin von Les Belles Des Nuit , Präsidentin des Nachtstadtrates von Zürich und Geschäftsleiterin von PETZI meint: «Frauen haben einfach höhere Ansprüche an sich selber. »
Rosanna Grüter, CEO bei Grüter&Bürgin, Moderatorin bei SRF Virus und passionierte Hobby DJ sieht das anders. Sie ist der Meinung, dass Frauen im Gegensatz zu Männern einfach weniger Anreiz haben Musik zu machen.
Nathalie Brunner aka Playlove wiederum - (Mit-)Begründerin von «Les Belles De Nuit» und gemäss G&B auch beste Plattendreherin der Schweiz - ist überzeugt: «Frauen fehlt es schlicht und ergreifend an den notwendigen Netzwerken.»
Was auch immer der Grund für den eklatanten Mangel an Frauen hinter Synthesizern und Turntables sein mag - einig sind wir uns alle darüber, dass mehr Weiblichkeit der testosterongeschwängerten Clublandschaft durchaus gut tun würde. Der Mix macht schliesslich den Reiz - und wo die Mädchen sind, da waren die Jungs noch immer nah.
Ach ja - bei G&B wurde übrigens nicht nur hitzig diskutiert, sondern auch Musik gemacht. Hier gehts zum Interview und Gastmix mit Playlove, Bambi Deluxe und und Isi von Walterskirchen.