«Love, Peace, Unity» und «Alles wird gut»
Das waren die Maximen im (West-) Berlin der 80er und 90er Jahre, in der Kinderstube der Clubkultur. Zunächst West-Enklave und gesellschaftliches Vergrösserungsglas, danach Symbol für Mauerfall und Hoffnung entwickelte sich in Berlin eine Partykultur, welche weltweit wohl ihresgleichen suchte. Unter der Woche arbeiten und am Wochende feiern, als ob es kein Morgen gäbe - das war die Devise.
Ist die Party vorbei?
Auf die Gefahr hin, abgedroschen zu klingen, aber: nach der Party kommt meist das böse Erwachen. Und auf den Hedonismus der 90er folgten Jugendarbeitslosigkeit, Weltwirtschaftskrise und Flüchtlingskatastrophen. Höchste Zeit, dass (auch) die elektronische Musik dieser Entwicklung Rechnung trägt!
«Les Belles de Nuit»
Grüter&Bürgin hatten in den letzten zwei Wochen gleich zwei Projekte im Studio, welche dieser Entwicklung Rechung tragen: «Refugees Welcome» und «Les Belles de Nuit».
Die « Schönen der Nacht » haben sich die Förderung von Frauen in der elektronischen Musikszene auf die Fahnen geschrieben und bewiesen bei G&B, dass sich elektronische Tanzmusik und Frauenförderung auf äusserst ansprechende Art kombinieren lassen - wenn man es richtig macht.
>>> Hier geht's zur Sendung mit Les Belles de Nuit
«Refugees Welcome»
Manuel Mind und Balint Dobozi von Le Bal Records tragen sich mit einem ganz anderen gesellschaftlichen Problem: der internationalen Flüchtlingskrise. Unter dem Namen « Refugees Welcome Music » releasen die beiden am 12. November eine Compilation mit Tracks von Künstlern aus dem In- und Ausland. Mit dabei zum Beispiel die Techno-Legende Mijk van Dijk .
Ausserdem veranstalten die beiden am 14. November eine Benefiz-Party im Gaskessel Bern. Und die Einnahmen von Party und Compilation gehen vollumfänglich an Schweizer Hilfsorganisationen.
Wir finden: Endlich schliessen sich elektronische Tanzmusik und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein nicht mehr aus! Denn, sind wir ehrlich: Eigentlich war «Love, Peace, Unity» schon immer ein hochpolitisches Motto!
Grüter & Bürgin haben mit den Manuel Mind und Balint Dobozi, den Drahtziehern von «Refugees Welcome Music» über das Projekt gesprochen. Das ganze Interview und Tracks ab der Compilation findest du hier: