Andrea Oliva ist ein vielbeschäftigter Mann. Eigentlich nennt der Produzent ja das kleine Städtchen Möhlin im Aargau sein Zuhause. Dort findet man ihn allerdings nur höchst selten.
In der Regel trifft man Oliva nämlich an den angesagtesten Electronica-Hotspots der Welt an. In Ibiza hat er eine Residency - und vor kurzem durfte er sogar am Coachella Festival in Kalifornien auftreten.
Wenig überraschend also, dass wir Oliva zum Interview nur per Telefon erreichen. «Ich bin gerade in Barcelona», tönt es vom anderen Ende der Leitung. Barcelona? Ah, Sónar -Festival! Logisch.
Nach 21 Jahren Karriere das erste Album
Seit dem zarten Alter von 13 Jahren verbringt Oliva den Grossteil seines Lebens hinter Plattentellern. Auch vor Eigenproduktionen hat sich der DJ aus Möhlin nie gescheut.
Jetzt, nach 21 Jahren im Business, wagt Oliva allerdings doch noch etwas, was er bislang noch nie gemacht hat: Er veröffentlicht ein Album. «4313» heisst es.
Schliesslich hat ja alles bei mir zuhause im Kinderzimmer in Möhlin angefangen.
Eigentlich hatte der Weltenbummler ja gar keine Zeit, ein Album zu machen. Dann klopfte jedoch das legendäre New Yorker Label « Objektivity » bei ihm an. Ein Label, welches zuvor noch nie eine Langspielplatte veröffentlicht hat. Da konnte er natürlich unmöglich «Nein» sagen.
Aber warum hat er das Album ausgerechnet nach der Postleitzahl von Möhlin benannt? «Ich wollte einen Titel, der meine Roots widerspiegelt. Da war der Fall klar. Schliesslich hat ja alles bei mir zuhause im Kinderzimmer in Möhlin angefangen.»
Kein Problem mit Sellout-Vorwürfen
Ein so erfolgreicher DJ lockt selbstverständlich auch Neider an. «Natürlich bin ich nicht mehr der Andrea Oliva von früher, der vor 150 Leuten im Cabaret in Zürich auflegt. Jetzt habe ich meine Party in Ibiza - und die hat halt einfach 8000 Leute.»
Jetzt habe ich meine Party in Ibiza - und die hat halt einfach 8000 Leute.
Trotzdem wehrt sich Oliva, wenn man ihn mit Sellout-Vorwürfern konfrontiert. «Die Leute, die immer extrem kritisch sind, immer alles Hinterfragen und immer das Negative in der Sache sehen, sind die, welche der Szene überhaupt nicht gut tun. Das sind die gleichen, die niemals Eintritt zahlen wollen, immer Getränkebons fordern, nur motzen und ihre Musik auf irgendwelchen illegalen rumänischen Webseiten downloaden.»