Als Tochter einer Künstlerin war für Xena Kunst allgegenwärtig. Das wird auch recht schnell klar, wenn man die farbige Wohnung ihrer Mutter betritt, die mit so vielen Kunstwerken dekoriert ist, dass manche Galerie neidisch sein könnte.
Doch nicht nur die Wände sind mit Bilder versehen, auch Xenas Körper zieren die verschiedensten Körperkunstwerke. Wieviele Tattoos die Designstudentin hat, weiss sie nicht mehr. Es wäre aber auch schwierig zu zählen, denn jedes Mal wenn sie sich bewegt, einen Ärmel, ihr Hosenbein hochkrempelt oder ihre Haare zusammenbindet, tauchen wieder neue Muster, Formen und Motive auf.
Als ich realisierte, dass man seinen Körper als Leinwand benutzen kann, war das für mich das Allertollste!
«Als ich realisierte, dass man seinen Körper als Leinwand benutzen kann, war das für mich das Allertollste!», schwärmt Xena, wenn sie von den schwarzen Bildern auf ihrer Haut erzählt. Doch wer denkt, dass sie dies nur wegen des Styles macht, irrt.
Für Xena sind ihre Tattoos nicht nur einfache Kunstwerke, sie haben eine grössere Bedeutung. Die Baslerin leidet seit Kindesalter an einer Autoimmunkrankheit, bei dem ihr Körper extrem starken Schmerzen ausgesetzt ist. Immer wieder landet sie im Spital, Tabletten und Spritzen gehören an die Tagesordnung.
Die verloren gegange Kontrolle über diesen Schmerz will sie zurückerlangen – und legt sich deswegen unter die Tätowiernadel. Was vielleicht skurril wirkt, geht für Xena aber auf: «Ich kann selber entscheiden, wann der Schmerz kommt. Ich habe Kontrolle. Für mich ist das besser als jede Therapie oder Schmerztablette.»
Ich kann selber entscheiden, wann der Schmerz kommt. Ich habe Kontrolle.
Für die 22-Jährige klar: Sie will sich von Kopf bis Fuss mit Tattoos verzieren. Wie andere auf diesen Plan reagieren und wie sie mit der klassischen Frage «Aber was machst du dann wenn du alt bist?» umgeht, siehst du in dieser Folge «Inked».