Kann Spoiler enthalten, du wurdest hiermit gewarnt.
Der unerfahrene und unbeholfene Schüler Otis Milburn (Asa Butterfield) lebt bei seiner Mutter (Gillian Anderson), einer Sexualtherapeutin. Umgeben von Büchern, Videos und unangenehm offenen Gesprächen über Sex, ist Otis längst zu einem unfreiwilligen Experten auf diesem Gebiet geworden.
Als Details über sein Privatleben an der Schule bekannt werden, erkennt Otis, dass er sich mit diesem «Fachwissen» etwas mehr Achtung verschaffen könnte – in Form von Ratschlägen gegen Bezahlung an seine sexuell frustrierten Mitschüler Auf diese Idee kommt er allerdings nicht alleine, Rebellin und Bad-Girl Maeve (Emma Mackey) macht ihn auf dieses durchaus lukrative Geschäft aufmerksam. Ein angenehmer Aspekt ist auch, dass sie dabei ihren Kameraden helfen.
Unerfahren und trotzdem der Experte
In jeder der acht Folgen können wir Otis dabei beobachten, wie er einem Teenager oder gar einem Paar bei der Lösung ihres Problems behilflich ist. Im Laufe der Serie erfahren wir mehr über die Persönlichkeit und das Leben von Otis, Maeve und auch Eric, Otis’ bestem Freund. Wir sehen, dass jeder von ihnen ein Laster zu tragen hat. Ironischerweise gibt Otis zwar anderen Menschen Ratschläge rund ums Thema Sex, selbst jedoch ist er unerfahren und wegen einem Ereignis in seiner Kindheit traumatisiert.
Maeve ist längst nicht so taff, wie sie sich verhält und von anderen gesehen wird. Auch Eric hat es schwer im Leben, er ist schwul und wird von vielen Seiten her nicht akzeptiert. Er kann nicht sein, wer er ist. Aber auch ganz alltägliche Situationen finden in dieser packenden Serie Platz, zum Beispiel das Verhältnis zwischen Otis und seiner Mutter.
Der Cast? Brilliant!
Aber nicht nur die Hauptcharaktere sind interessant, auch einige Nebencharaktere wie Adam Groff (Connor Swindells) tragen zu einer packenden Storyline bei. Die weitgehend positiven Rückmeldungen und Kommentare zur Serie lassen sich auch auf den brillanten Cast zurückführen. Zum Beispiel die aus «Akte X-Die unheimlichen Fälle des FBI» bekannte Gillian Anderson, die Jean Milburn, die Mutter der Hauptperson, verkörpert. Auch Asa Butterfield in der Hauptrolle ist sicher einigen bekannt, er spielte als Kind im Holocaust-Filmdrama «Der Junge im gestreiften Pyjama» mit.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass es eine zweite Staffel geben wird, da am Ende der letzten Episode die Geschichte definitiv noch nicht zu Ende erzählt ist. Es gibt noch einiges zu klären, Beziehungen zu retten und endlich die Charaktere zu vereinen, die zusammengehören. Bestätigt ist seitens Netflix aber noch nichts.
Wer soll «Sex Education» schauen?
Da es eine Coming-of-age-Serie ist, werden wohl viele Teenager daran Gefallen daran finden. Selbstverständlich ist es auch für Erwachsene interessant, den einen oder anderen erinnert es möglicherweise an seine eigene Jugend.
Wer sich aber auch einfach etwas amüsieren möchte, ist hier richtig. Die Serie hat eine gute Mischung aus Comedy und Drama, was sie sehr unterhaltsam macht.
8 von 10 Punkten.