Er steckt in der Kaffeemaschine, im Lift, in der Supermarktkasse oder in deinem wichtigsten Begleiter, dem Smartphone: der Code.
Die digitale Welt – und damit verbunden: die digitale Sprache – ist keine Zukunftsidee. Sie ist eine Realität, die immer grössere Teile unseres Alltags und Berufslebens mitprägt.
I think everyone in this country should learn how to program a computer, because it teaches you how to think.
Alle, die noch immer glauben, es würde reichen, wenn wir unserem Grosi erklären können, wie man Apps auf das Smartphone herunterlädt, dürften die folgenden Zeilen nun aus ihrem bequemen Ausreden-Polster schütteln. Wir haben im Gespräch mit Melanie Kovacs, Gründerin von «Master21», und mit Kursteilnehmenden eines Programmierkurses Gegenargumente auf die meistgehörten Ausreden gesammelt.
Ausrede #1: «Coden brauche ich nicht zum Überleben!»
Stimmt. Du würdest deinen Alltag ja auch ohne Englisch überleben. Aber ziemlich sicher hast du einen Sprachkurs gemacht. Warum? Eben! Nur weil wir etwas nicht zum direkten Überleben brauchen, heisst das noch lange nicht, dass es unseren Alltag nicht essenziell bereichern könnte.
Stell dir vor, du würdest nicht mehr jedes Mal Bahnhof verstehen, wenn dir ein Informatiker versucht zu erklären, was das Problem bei deinem Compi ist. Und: Englisch kann heute jeder. Wirklich glänzen tut dein CV erst, wenn du einen Programmierkurs vorweisen kannst.
Ausrede #2: «In meinem Job reicht es, wenn ich die gängigen Computerprogramme bedienen kann!»
Aber kannst du diese Programme auch effizient bedienen? Oftmals machen wir unnötige Arbeitsschritte weil wir kein Auge dafür haben, welche Abläufe man automatisieren könnte.
Eine Ahnung von der digitalen Sprache zu haben, bedeutet auch, den Computer vom Feind zum Komplizen zu machen und ihn wirklich für dich arbeiten zu lassen. Wie wird dein Chef wohl reagieren, wenn du für deine Arbeit plötzlich viel weniger Zeit benötigst? Ein prima Argument für deine nächste Lohnverhandlung !
Ausrede #3: «Für irgendetwas gibt es doch Informatiker und IT-Experten!»
Klar, diese Berufsgruppe wird wertvoll bleiben, auch wenn du dir ein Basiswissen der digitalen Sprache aneignest. Aber: Sie sind es auch, die diktieren, wie viel Zeit sie benötigen, um ein Problem zu lösen. Nicht, dass alle Informatiker dich veräppeln wollen, aber mit etwas Grundwissen kannst du mitreden und Qualität und Kosten besser beurteilen. Wissen ist Macht.
Es geht um mehr als nur ums Coden. Es geht um ein Mindset. Und darum, sich mit den Experten auf Augenhöhe unterhalten zu können.
Ausrede #4: «Ich bin schlecht in Mathe!»
Wenn du nicht gleich die nächste Raketenmission zum Mars planen möchtest, brauchst du fürs Coden kein Mathegenie zu sein.
Um deine Website etwas persönlicher zu gestalten, brauchst du keine Mathematik, sondern simples Programmierbasiswissen. Und da hilft es schon, wenn du weisst, wie man nach den benötigten Codes googelt. Ja, Programmierer sind faul. Und das ist sehr positiv gemeint!
Ausrede #5: «Das bringt mir im Alltag doch nichts!»
Wie viel Energie wirst du sparen, wenn du in Zukunft nicht mehr wie ein Irrer auf die Tastatur einhaust, nur weil der Computer nicht sofort reagiert?
Und hey: Wie wär's, wenn du endlich deine App-Idee umsetzt? Nach einem Programmierkurs wirst du nicht nur spannende Kontakte in die Welt der Entwickler haben, du hast gleichzeitig auch deine Hemmschwelle abgebaut um das Projekt endlich anzupacken.
Wir haben einen Programmierkurs besucht. Was die jungen Frauen dort motiviert hat, sich freiwillig eine Woche Codes um die Ohren zu schlagen und was sie für einen Nutzen daraus ziehen konnten, hörst du oben im Audio.