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Kompass Was bedeutet Feminismus für unser Zusammenleben?

Die Zeiten waren wohl noch nie so verwirrend wie heute: Wie verhalten wir uns zeitgemäss gegenüber dem anderen Geschlecht? Und was bedeutet Feminismus 2.0 überhaupt? Antworten einer kämpferischen Frau und eines wohlbedachten Mannes.

Eines steht fest: Die neu entfachte Feminismus-Bewegung löst viel Verunsicherung aus. Und zwar auf beiden Seiten. Für Julian Thorner hat sie Auswüchse, die ihn befremden. Dieser Slogan, «Die Zukunft ist weiblich», etwa. Auf zahlreichen Shirts und 756'000 Insta-Beiträgen anzutreffen. «Die Zukunft soll doch genauso weiblich wie männlich sein», sagt der 31-Jährige. Darüber diskutiert der Moderator auch mit seiner Mutter, einer Feministin der 68er-Bewegung.

Julian Thorner

Moderator bei SRF 3

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Der 31-Jährige hat eine Feministin der 68er-Bewegung zur Mutter – der Begriff ist ihm als alles andere als fremd. Trotzdem ist Julian vorsichtig, wenn es darum geht, öffentlich über Feminismus zu sprechen. Das Thema sei ein «heisses Eisen».

Ein falsches Wort und dich erwartet ein Shitstorm.
Autor: Julian Thorner

Aber im Radio über das «heisse Eisen» zu reden, dazu musste er sich überwinden. Denn die aktuelle Feminismus-Bewegung löst genauso viel Unsicherheit wie Zündstoff aus. «Ein falsches Wort genügt und dich erwartet ein Shitstorm, der sich gewaschen hat», sagt er.

Ich bin eine Feministin, die Männer liebt.
Autor: Melanie Winiger

Melanie Winiger hingegen hat sogleich zugesagt fürs Kompass-Interview. Die Schauspielerin steht ohnehin öffentlich für Gleichberechtigung ein. Kürzlich hat sie dazu den Film «Female Pleasure» co-produziert. Eine Feministin? «Ja, ich kämpfe für dieselben Rechte für Frauen und Männer», sagt die 40-Jährige. «Wie man Menschen beurteilt, sollte nichts mit dem Geschlecht zu tun haben.»

Melanie Winiger

Schauspielerin

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Gleichberechtigung ist für die 40-Jährige sehr wichtig. Sie kämpft nämlich für dieselben Rechte für Frauen und Männer; denn: Wie man Menschen beurteile, sollte nichts mit dem Geschlecht zu tun haben, so Winiger.

Der Umgang miteinander ist knifflig

Was den Begriff Feminismus betrifft, sind sich Melanie und Julian einig. Kniffliger erweist sich der tägliche Umgang miteinander. Was Julian als freundliche Geste versteht – das Hinhalten eines Arms, um einzuhaken – betrachtet Melanie als respektlos. Sie hat dagegen nichts gegen herzliche Umarmungen einzuwenden, während Julian da besonders zurückhaltend ist: Er verteilt lieber High fives am Arbeitsplatz, um Missverständnisse vorzubeugen.

Jegliche Verwirrung vermögen die beiden Gespräche also nicht zu beseitigen. Aber Unsicherheit ist hierbei nichts Schlechtes. Sie stellt Dinge infrage, die bis anhin als selbstverständlich galten – und bewirkt so vielleicht sogar eine Veränderung. Ausgehend von Kleinigkeiten wie Gesten – einem Lächeln oder Komplimenten – kann Unsicherheit zum Umdenken führen. Und damit zur Antwort auf die Frage, die uns alle betrifft: Wie wollen wir Gleichberechtigung in Zukunft leben?

«Kompass»

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Unser Host Jan Gross

Egal ob Hentai, Microdosing oder Dämonenaustreibung - Host und Produzent Jan Gross lockt dich aus der Komfortzone und beleuchtet Themen abseits des Mainstreams. Im Zentrum stehen Menschen, ihre Meinungen und Geschichten.

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