Hach, das Thema Schlaf. Mit dem könnte man ganze (Traum-)Tagebücher füllen! Schlaf ist kulturell unterschiedlich eingebettet (in China gab es lange den obligatorischen Mittagsschlaf), Schlaf ist bei Tieren anders als bei Menschen (bei Tieren gibt es zum Beispiel oftmals den Halbhirn-Schlaf ) und Schlaf ist ein medizinisches Phänomen, bei dem nach wie vor sind die genauen Gründe, weshalb wir schlafen, nicht bekannt sind.
Kurzum: Das Thema Schlaf schläft nicht.
Und auch wir schlafen heutzutage tendenziell zu wenig. Aus der Gesundheitsbefragung vom Jahr 2012 vom Bundesamt für Statistik resultiert Folgendes: Jede dritte Person in der Schweiz gibt an, unter Schlafstörungen zu leiden. Die Leistungsgesellschaft mit den Menschen, die immer ein wenig unter Schlafmangel leiden, ist keine Übertreibung. Das sagt auch Herr Dr. Neumann vom Zentrum für Schlaf- und Wachmedizin Fluntern.
Wenn man 24h wach ist, dann kann man das am ehesten mit einem leichten Alkoholrausch von einem Promille vergleichen. Man sollte dann also nicht mehr Autofahren.
Mit Powernaps zum Erfolg?
«Keine Zeit zum Schlafen.» Dieses Gefühl kennen viele. Das einfach, weil man manchmal nach der Arbeit oder nach der Schule einfach noch nicht nach Hause möchte und dann halt im Kino oder im Lieblingslokal einkehrt. In solchen Schlafmangelphasen helfen Powernaps. Und zwar wirklich. Am besten seien sie am Mittag abzuhalten, da sie sich dann am besten mit dem Tagesrhythmus vereinbaren lassen. Das sagt Dr. Christian Neumann, Arzt im Schlaflabor Fluntern.
Zu spät am Abend sollte man einen Powernap allerdings vermeiden. Denn dann kann er mit dem nächtlichen Schlaf intervenieren.
Gibt es sonstige Tricks? Ein spezielles Lebensmittel vielleicht?
Nebst dem Powernap stellt sich die Frage, ob man den Körper denn nicht auch sonst überlisten könnte, um das eigene Schlafdefizit aufzuholen. Wie sieht es beispielsweise mit Ernährung aus? Kann man sich wach essen?
Nein, es gibt leider keine Mahlzeit, die einen besonders wach behält. (Ausser Kaffee, respektive dessen Inhaltsstoff good old Koffein, die ewige Nummer 1!). Was es aber beim Essen zu beachten gibt, ist die Menge.
Besonders Leute, die Nachtschichten machen, sollten viele kleine Mahlzeiten verteilt essen. Wenn man bei Müdigkeit nämlich auf einmal zu viel isst, dann verstärkt sich die Müdigkeit nur noch mehr aufgrund des Verdauungsprozesses, der viel Energie benötigt.
Die Ernüchterung also: Gegen Schlafmangel hilft nur... Schlaf. Wenn man sich dann einmal in der luxuriösen Position des Einschlafens befindet allerdings, funktioniert es manchmal einfach nicht. Wer kennt das nicht? Gedanken kreisen und plötzlich fühlt man sich so wach, wie den ganzen Tag nicht.
Einschlafen auf Knopfdruck?
Strategien für gutes und schnelles Einschlafen gibt es. Die Millionen-Klicks auf Youtube-Wassergeräusch-Einschlafmusikvideos zeigen es: Wir suchen immer wieder nach neuen Wegen, die uns in den Schlaf befördern. Sei das der Netflix-Fix, bei dem man gar nichts mehr mitbekommt, sei das das Radio im Hintergrund oder seien das die homöopathischen Lavendeltropfen auf dem Kopfkissen. Alles hilft aber paradoxerweise nur dann, wenn man den Kopf abschaltet und nicht zu viel über den Schlaf selbst nachdenkt.
Morgen- und Abendmenschen
Es gibt sie wirklich: die Morgen- und die Abendmenschen. Der Morgenmensch wird im Fachjargon Lärche und der Abendmensch wird Eule genannt. Es kann also je nach Tagesablauf schwieriger für die eine Person sein, früh ins Bett zu gehen als für die andere.
Schlaf ist (eine) Kunst
Wenn du auch jetzt noch (selbst nach diesem Artikel) verzweifelt nachts wach liegst, wie wäre es dann mit Kunst über Schlaf?