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Kompass: Zusammenwohnen
Aus Junge Popkultur, urbanes Leben vom 08.02.2019. Bild: Unsplash
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Kompass Gemeinsames Daheim oder getrennte Wohnungen?

Die meisten Paare tun es nach einer Weile: zusammenziehen. Andere lassen es ganz bewusst und jeder behält seinen Rückzugsort. Doch so verschieden ihre Beweggründe sind, ihre Ratschläge fürs Zusammenleben sind dieselben.

«Zusammenziehen ist der grössere Schritt als heiraten», sagte kürzlich ein Bekannter und seufzte tief. Er stand kurz davor, mit seiner Liebsten in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Und ich ertappte mich dabei, wie ich verständnisvoll nickte. Noch nie habe ich das Daheim mit einem Partner geteilt und ich habe grossen Respekt davor. Wie wirkt sich das auf die Beziehung aus? Wie lässt sich die Spannung aufrechthalten, wenn man sich ohnehin jeden Tag sieht – und gemeinsam das Badezimmer putzt?

Die Liste an Vorteilen einer gemeinsamen Wohnung ist unendlich lang.
Autor: Nina

Dass Paare bewusst auf zwei Wohnungen setzen, das kann ich komplett nachvollziehen. So wie Sabine und Thomas: Trotz Tochter hat jeder seine eigenen vier Wände behalten. Die liegen nicht einmal am selben Ort: Sabine lebt in einem Dorf nahe Winterthur, Thomas dreissig Autominuten entfernt in Zürich. Und das schon seit elf Jahren. «Es war nie ein Thema für uns, zusammenzuziehen», sagt die 42-Jährige. «Ich fühle mich sonst eingeschränkt. Und ich geniesse die Stimmung sehr, wenn ich die Wohnung ganz für mich habe.»

«Kompass»

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Beides hat Reize und Tücken

Daneben erzählt Nina im Kompass eindrücklich von der Nähe, die durch das gemeinsame Daheim erst entsteht. Nach nur fünf Monaten ist sie mit ihrem Freund Baha zusammengezogen. Das ist eineinhalb Jahre her und seit kurzem arbeiten sie auch noch zusammen. «Selbst wenn ich bloss auf dem Sofa sitze und lese: Es ist enorm schön, dass er auch da ist», sagt die 30-Jährige. Die Liste an Vorteilen einer gemeinsamen Wohnung sei unendlich lang.

Wie du herausfindest, was für Dich stimmt? Ausprobieren!
Autor: Sabine

Gemeinsames Daheim oder getrennte Wohnungen – beides hat seinen Reiz und seine Tücken. Doch so unterschiedlich Sabine und Nina ihre Beziehungen leben: Beide haben dieselben Mittel, um ein harmonisches Zusammenleben hinzukriegen. Es muss also etwas dran sein an den Schlüsselbegriffen, die in den Gesprächen immer wieder fielen.

Der Schlüssel zum Zusammenwohn-Erfolg

Kommunikation steht an oberster Stelle. Nur mit ausgiebigem Austausch über Bedürfnisse läuft es langfristig rund. «Manchmal muss man erst herausfinden, was man selbst benötigt. Um das zu erfahren, hilft vor allem eins: ausprobieren!», sagt Sabine. Sie hat mit ihrem Ex-Freund eine Wohnung geteilt. Und so erst gespürt, dass das für sie nicht stimmt.

Wo wir auch schon beim zweiten Punkt wären: Freiraum. Darüber sollte man sich lieber ein Mal zu viel als zu wenig unterhalten. Wie viel Raum und Zeit jemand für sich benötigt, das ist bei jedem anders. Und selbst wenn die Vorlieben auseinanderdriften: Klappen kann’s trotzdem. Wenn man eben darüber redet. Und: Rücksicht nimmt. Das drängt sich in einer Beziehung ohnehin auf, noch bevor man übers Zusammenziehen nachdenkt.

So. Das klingt jetzt genug nach mühseliger Arbeit. Umso wichtiger das letzte Stichwort: Dates. Sie bleiben in jedem Fall wichtig. Gerade, wenn man Wohnung und Putzlumpen teilt.

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