1. Nur weil die Tiere fröhlich lebten, können wir sie nicht bedenkenlos konsumieren
Wenn alle Tiere, die wir essen, im Freien leben würden, hätten wir fast keine Felder und Wälder mehr, schreibt Theresa Bäuerlein in ihrem Buch «Fleisch essen, Tiere lieben».
Die Fleischproduktion sei für 15 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, sagt die britische Wissenschaftlerin Tara Garnett. Auch sei die Fleischproduktion der wichtigste Grund für die Abholzung von Regenwäldern und die globale Wasserverschwendung.
À propos Vegetarier: Wir könnten unseren Hunger nach Tierprodukten wie Eier und Milch (und somit auch Käse, Joghurt und Co.) nicht tierfreundlich stillen, sagt Theresa Bäuerlein.
Die grösste Molkerei der Welt steht übrigens in einer Wüste, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen. Für einen Liter Milch aus der Wüstenmolkerei werden 100 Liter Wasser verbraucht.
Was ein Tier frisst und trinkt, bevor es auf dem Teller landet
Raufutter | Soja & Getreide | Wasser | |
1 Kilo Rindfleisch | 36 kg | 6.5 kg | 15 415 l (110 Badewannen) |
1 Kilo Poulet | 2 kg | 4 325 l (30 Badewannen) | |
1 Kilo Schweinefleisch | 4.3 kg | 5 988 l (42 Badewannen) | |
Quelle: EvB |
Ob Bio, Demeter oder vom Bauern im Dorf: Ständig reinhauen und ökologisch konsumieren geht nicht. Darum...
2. Iss die Hälfte
In der Schweiz verdrücken wir pro Jahr und Kopf über 50 Kilo Fleisch, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen. Jeder von uns isst also ein Kilo Fleisch pro Woche, was etwa der Grösse eines mittelgrossen Kaninchens entspricht. Metzgerlehrling Beat Wüthrich sagt:
Drei Mal in der Woche Fleisch essen reicht, um dem Massenkonsum entgegenzuwirken.
Die Erklärung von Bern empfiehlt ebenfalls, den Fleischkonsum von einem zu einem halben Kilo zu halbieren. Damit könnten 600 Kilo CO2 eingespart werden, das entspricht etwa dreimal Basel - Kopenhagen mit dem Flugzeug.
Die Schweiz importiere 650‘000 Tonnen Kraftfutter für die Nutztiere, schreibt , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnendie Erklärung von Bern (Stand 2011). Allein vom Eiweissträger Soja seien es rund 280‘000 Tonnen jährlich, hauptsächlich aus Brasilien. Weiter heisst es:
Der intensive Sojaanbau verursacht dort gravierende soziale und ökologische Probleme: Menschen werden von ihrem Land vertrieben und Pestizide sowie Dünger vergiften Wasserläufe und Böden.
3. Schmeiss kein Fleisch weg, auch nicht indirekt
Moderne Betriebe setzen auf die Philosophie, das Tier von Kopf bis Fuss zu essen, damit kein Tier geschlachtet werden muss, um zur Hälfte auf dem Müll zu landen.
Metzgerlehrling Beat Wüthrich erklärt, dass er aus Legehennen Würste macht, die sonst getötet und im Abfall gelandet wären. Mit dem Alter legen Hennnen kleinere Eier, die sich nicht verkaufen lassen, weil die Leute bestimmte Erwartungen an ein Ei haben, erklärt Beat.
7 Millionen Hühner aus der Eierproduktion werden jährlich vergast, weil sie ihre Leistung nicht mehr erbringen.
Wer sicher gehen will, dass vom Tier so viel wie möglich verwertet wird, spricht am besten mit dem Metzger. Online kannst du dich auch an einem ganzen Tier beteiligen. Bei kuhteilen.ch, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen kaufst du zusammen mit anderen eine Kuh. Du bekommst dein Stück erst, wenn der ganze Rest der Kuh ebenfalls verkauft worden ist. Das Interesse wachse, hat mir Moritz Maier erklärt. Pro Woche würden zwei Tiere verkauft.
4. Know your dealer
Geh zum Bauern in deiner Nähe, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen und hole dort dein Fleisch. Dann weisst du, wo es herkommt und kannst dir ein Bild darüber machen, wie die Tiere gehalten werden.
Ein weiteres Plus: Wenn du zum Bauern in deiner Nähe gehst, legt das Fleisch einen kürzeren Weg zurück, als wenn es in Brasilien geschlachtet, in Polen verpackt und dann in die Schweiz transportiert werden muss.
5. Know your dealer Teil 2
Hol dein Fleisch beim Metzger deines Vertrauens. Er oder sie kann dir sagen, woher das Fleisch stammt, wie die Tiere gehalten und wie sie geschlachtet wurden.