Dieses Jahr wurde und wird der Gender-Gap in der Musik hauptsächlich wegen den diesjährigen Swiss Music Awards thematisiert. Dort wurde kritisiert, dass viel zu wenig weibliche Musikerinnen nominiert gewesen seien und man diese ausschliesslich in die Kategorie «Best Female Act» verbannt habe.
Nun wird rege über eine Quote innerhalb der Schweizer Musikszene diskutiert. Braucht es das? Sollen Festivals in Zukunft 50% Frauen und 50% Männer buchen? Die Macher des m4music Festival finden beispielsweise, dass es sich lohnen würde, über eine solche Quote nachzudenken . Aus diesem Grund findet im Rahmen des Festivals am Samstag, dem 24. März 2018, auch ein Panel unter dem «Gender who cares?» statt. (Dort können übrigens auch Leute ohne Ticket teilnehmen). Am Eröffnungsabend des m4music haben wir bereits mit drei Acts über die Gender-Thematik gesprochen. Folgende Antworten kamen dabei heraus.
1. Flèche Love
«Ich finde es gut, dass Menschen innerhalb der Festivals aufmerksamer werden. Ich finde weiterhin, dass es auch die Aufgabe von Booker ist, genau zu überlegen, welche Bands sie für Live-Events buchen. Denn dort beginnt die Selektion. Auch zu berücksichtigen ist, dass es nicht nur um die Kluft Mann-Frau geht. Es geht auch darum, bei Ethnien und weiteren Minderheiten Gleichheit anzustreben. Musik ist für alle da.» - Amina Cadelli von Flèche Love
2. Zeal & Ardor
«Wenn Frauen im Line-up sind, die gute Musik machen, finde ich das ziemlich gut. Wenn es aber darum geht, einen Almosen-‹Move› zu machen und nur Frauen ins Line-up zu nehmen, um einer Quote gerecht zu werden, dann ist das gleichzeitig auch degradierend für die Frauen selbst.» - Manuel Gagneux von Zeal & Ardor
«Man sieht eine Entwicklung. Bei den Major-Labels gibt es zum Beispiel immer mehr Frauen mit wichtigen Jobs.» - Manuel Gagneux von Zeal & Ardor
3. Nakhane
«Gegner dieser Entwicklung denken, dass Frauen weniger wert sind als Männer. Das ist absoluter Nonsens. Auf der Bühne zu stehen hat nichts mit einem Penis zu tun.» - Nakhane Touré von Nakhane
«Grosse Festivals werden oft dominiert von weissen, heterosexuellen Männern. Aber auch farbige Menschen, Frauen und die homosexuelle Community hat einen Platz verdient im Line-up.» - Nakhane Touré von Nakhane
4. Du?
Was denkst du rund um die Diskussion der Frauenquote in der Schweizer Musikszene? Schreibe uns eine Whatsapp-Message unter 079 909 13 33 oder eine (bald schon klassische) E-Mail an studio@srfvirus.ch .