Zuerst die Aufgaben erledigen, dann gibt's eine Belohnung (Schokolade zum Beispiel). Zumindest bei mir scheint das immer zu funktionieren.
Auch Imke Knafla, Leiterin der psychologischen Beratungsstelle der ZHAW, findet Belohnungssysteme keine schlechte Idee, trotzdem warnt sie davor: «Das Erreichen von konkreten Zielen ist für viele schon Belohnung genug. Aber ich glaube, beispielsweise drei Wochen zu lernen und sich dafür ein schönes Buch zu kaufen, hat zu wenig Kraft». Was sieht die Psychologin als hilfreich an? Sieben ihrer Tipps gibt sie dir mit auf den Weg:
1. Formuliere dir konkrete Ziele
So merkst du, dass deine Anstrengungen auch für etwas gut sind. Dabei ist es aber essentiell, dass du dir kleine Ziele setzt: Definiere, was du heute oder diese Woche erledigen willst und wähle realistische Ziele. Sind diese nämlich zu hoch gefasst oder schwer zu erreichen, kann das demotivierend wirken.
2. Mach Schluss mit «Aufschieberitis»
Du musst unbedingt Aufschiebemechanismen erkennen und sie durchbrechen. Es kann unglaublich frustrierend sein, über Tage und Wochen hinweg Dinge vor sich her zu schieben. Schliesslich erledigen sich Dinge nicht von selbst, wenn du sie einfach nach hinten schiebst.
3. Finde effektive Arbeitsmethoden
Du brauchst unbedingt eine Lernstrategie, die für dich funktioniert – und die ist nicht bei jedem dieselbe.
So gibt es zum Beispiel Studierende, die gut in Gruppen arbeiten, die sich gerne austauschen und einander unterstützen. Andere Studierende arbeiten viel besser für sich alleine. Es ist also Zeit, dich selbst zu finden. Oder so.
4. Verschaffe dir einen Überblick
Dozierende stellen immer gerne mehr Material zur Verfügung als du wirklich brauchst. Darum hilft dir eine Übersicht. Anschliessend entscheidest du, welche Dinge wirklich wichtig sind und welche du auslassen kannst. Die essentiellen Aufgaben musst du aber trotzdem erledigen.
5. Hol dir Unterstützung
Gemeinsam geht alles einfacher – auch im Studium. Du und deine Kollegen können sich gegenseitig über eine Down-Phase hinweghelfen, indem ihr einander unterstützt, motiviert und klärt, was wichtig ist.
6. Komm mit deinem Privatleben ins Reine
Fehlender Motivation liegen oft ganz andere Gründe als das Studium an sich zu Grunde. Viele ziehen für ihr Studium in eine andere Stadt und haben dort keine neuen sozialen Kontakte. Solche Umstände können enorm auf die Stimmung schlagen und plötzlich steht die Lust auf den Studienalltag bei Null.
Wenn du also nicht weisst, woher dein Motivationstief kommt, grab mal in deinem Privatleben.
7. Kenne die Gründe für dein Studium
Wenn du am Morgen nicht mehr aufstehen willst, überleg dir, wofür du das Ganze überhaupt machst. Beantworte dir diese Frage immer wieder, um dich an den Beweggrund deiner Studienwahl zu erinnern. So hast du immer eine Vision, die dir den Weg weist.
Hilft gar nichts und bist du in einem Teufelskreis der Lustlosigkeit gefangen? Rede darüber – egal ob mit Freunden, der Familie oder einer psychologischen Beratungsstelle, die es an den meisten Hochschulen gibt.