1. Das Tempo erzeugt die Spannung
Die gleiche Melodie kann je nach Tempo, Spielart ode Groove ein völlig anderes Gefühl, ein anderes Bild erzeugen. Filmmusiker zielen sehr bewusst auf diese Bilder. Sie wissen genau, wie sie in uns Nervosität auslösen oder Angst erzeugen können.
2. Drama, Baby!
Wenn die Bilder oder die Schauspieler die nötigen Emotionen nicht zu wecken vermögen, muss Filmmusik her. Filmmusiker können einer Szene, die rein optisch eher flach oder emotionslos wirkt, eine berührende Tiefe verleihen. Nötig vor allem da, wo keine Profis, sondern Laien vor der Kamera sind - wie im Dok «Forbidden Voices».
3. Ein guter Soundtrack kann einen schlechten Film übertönen
Auch wenn uns die Bilder, die über die Leinwand flimmern vielleicht nicht vollends zu überzeugen vermögen, empfinden wir einen Film als grossartig, wenn der Soundtrack clever zusammengestellt und komponiert ist.
Hört man in einem Film ungewöhnlich viele bekannte Hits, also Songs die funktionieren, weil wir sie bereits kennen, kann man davon ausgehen, dass man mit den Kompositionen der Filmmusikkomponisten nicht zufrieden war. In solchen Fällen werden dann eben Hits eingekauft.
4. Das Mickey Mousing
Musik, die eine Szene nicht nur untermalt, sondern bei der sämtliche Bewegungen der Figuren auch musikalisch umgesetzt sind, hat auf den Zuschauer einen spielerisch-fesselnden Effekt. Also beispielsweise schnelle, rennende Schritte mit schnellen Klavierwirbeln oder blinzelnde Augen mit einzelnen Marimbatönen. Diese Art der Filmvertonung wurde ursprünglich vor allem in Trickfilmen angewendet. Man spricht deshalb von Mickey Mousing.
5. Weniger ist mehr
Ein Film braucht nicht zwingend immer einen pompösen Soundtrack. Wenn die Bilder stimmen, dann ist es viel sinnvoller, diese wirken zu lassen und nur da mit Musik auszuhelfen, wo die Bilder allein nicht die gewünschten Emotionen wecken.
Der Beitrag aus der aktuellsten Sendung Musik+ mit Filmmusikkomponist Marcel Vaid gibt's hier zum Nachhören.