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Neu im Kino «Guardians of the Galaxy Vol. 2»: Die neue Schnulze aus dem All

Der gelungene Einsatz derber Antihelden katapultierte den ersten Teil zum Überraschungshit. Der zweite Teil glättet alle Ecken und Kanten.

Die Story

Die Fakten

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Baby Baummännchen
Legende: Walt Disney

Regie: James Gunn

Schauspieler: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Kurt Russell, Sylvester Stallone

Kinostart: 27. April 2017

Hier gehtʼs zum Trailer

Die Guardians of the Galaxy sind ein Team intergalaktischer Verlierertypen. Eine bunte Truppe von Gaunern, Kopfgeldjägern und einer Auftragskillerin. Einst waren sie Feinde. Jetzt sind sie Freunde. Einst retteten sie das Universum. Jetzt sind sie auf der Flucht, weil sie einen Auftraggeber bestohlen haben. Angeführt werden sie von Peter (Chris Pratt), einem Erdling. Er wuchs ohne Vater auf und hat ein Faible für 80er-Jahre-Popkultur. Deshalb erzählte er als Kind allen, dass ein gewisser David Hasselhoff sein Vater wäre.

Während eines Gefechts werden die Guardians in letzter Minute von einem Unbekannten gerettet. Der bärtige Fremde behauptet Peters leiblicher Vater zu sein. Die anderen Guardians sind skeptisch und Peter muss sich entscheiden, wem er mehr vertraut: Seinen schrägen Kumpels oder dem neuen coolen Daddy.

Das hat funktioniert

Wer den ersten Teil mochte, wird den zweiten Teil auch mögen. Wie sein Vorgänger setzt «Guardians of the Galaxy Vol. 2» auf einen selbstironischen Ton. Die Jokes sind schräg und gehen meistens auf Kosten der eigenen Teammitglieder. Mit dem sprechenden Baby-Baummännchen Groot haben die Guardians sogar einen neuen Star im Team. Der Kleine stiehlt mit seiner liebenswerten und frechen Art allen die Show. Auch was die Schlachten im Weltall angeht, haben die Choreographen und die Special-Effekts-Abteilung noch mal richtig Feinarbeit geleistet. Anders als im ersten Teil wirkt die Action kurzweiliger und optisch spektakulärer.

Das hat nicht funktioniert

Das Comichaus Marvel wagte es mit dem ersten Teil von «Guardians of the Galaxy» unbekannte und schräge Comicfiguren auf die Leinwand zu bringen. Ein Trupp von exzentrischen Antihelden, wie man ihn selten sieht. Das Unkonventionelle zog und der Film spielte weltweit über 770 Millionen Dollar ein.

Was so viel Asche bringt, wird schnell fortgesetzt. Mit den gleichen Helden, dem gleichen Konzept, aber mit einer noch massentauglicheren Geschichte. Bei «Guardians of the Galaxy Vol. 2» fügten die Macher noch eine ordentliche Portion Gefühlsduselei hinzu. Mit der Vater-Sohn-Nummer wird sowas von auf die Tränendrüse gedrückt, dass sich die Emotions-Balken biegen.

Fazit

Wer unkonventionell derb sein will, muss konsequent derb bleiben. Wer Happy-Family will, kann gleich zu Disney gehen. Momentmal. Marvel gehört ja mittlerweile zu Disney. Die haben den Film auch produziert. Und so verkommt die einstige Antihelden-Nummer zum angepassten Filmspass für die ganze Familie. Gerade das Ende gibt einem den Rest, wenn das Space-Spektakel mit Cat Stevens «Father and Son» abgeschnulzt wird.

Der Film ist für

Fans vom ersten Teil und für alle, dich sich – wie Peter – schon immer David Hasselhoff als Vater gewünscht haben.

Rating

3 von 5 Punkten

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