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Neu im Kino «Logan» – Filmcheck

Dieser Marvel-Film ist kein Superhelden-Spass für die ganze Familie. Das Blut spritzt und die Zukunft ist düster. Kein Schnickschnack, keine Heile-Welt-Gedöns. Endlich!

Die Fakten

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Regie: James Mangold

Schauspieler: Hugh Jackman, Patrick Stewart, Dafne Keen

Kinostart: 02. März 2017

Hier geht's zum Trailer

Die Story:

Noch ein Superheldenfilm aus dem Comic-Haus Marvel. Dieser hier heisst «Logan» und ist der dritte Teil der «Wolverine»-Trilogie. Für alle, die bei «Wolverine» und «X-Men» nur Superhelden-Bahnhof verstehen, hier eine kurze Zusammenfassung.

Erstmal, Logan und Wolverine sind ein und dieselbe Person. Bevor Wolverine zum Superhelden wurde, hiess er Logan. Er ist ein unzerstörbarer Mutant, weil er super Selbstheilungskräfte besitzt. Ausserdem kann er aus seinen Fäusten gefährliche Klingen ausfahren, mit denen er alles in Schaschlik verwandeln kann, was sich ihm in den Weg stellt.

Weil sich der launische und trinkfreudige Wolverine nicht immer so im Griff hat, erzieht ihn Professor X an seiner Schule für Mutanten. Dort werden die sogenannten X-Men ausgebildet.

Dieser Professor X wird für Wolverine sowas wie eine Vaterfigur. Deshalb hängen die beiden auch noch im dritten Teil zusammen ab. Bei «Logan» verstecken sie sich vor Mutanten-Jägern in der Wüste, an der mexikanischen Grenze. Dort wollen sie friedlich ihren Superhelden-Ruhestand verbringen.

Das geht aber nicht lange gut. Denn plötzlich taucht Logans halbwüchsige Tochter auf, von der er bisher nichts wusste. Im Schlepptau bringt sie eine Horde wilder Mutanten-Jäger mit. Die wollen ihr an den Kragen, weil sie, ganz wie der Papa, auch eine, mit hoher Regenerationsfähigkeit und Killer-Klingen ausgestattete, Mutantin ist. Jetzt müssen Papa Logan und Opa X die kleine Laura in Sicherheit bringen.

Das hat funktioniert:

«Logan» zeigt ein ernüchterndes Bild vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten: In Sicherheit bringen, das heisst über die Grenze nach Kanada fliehen. Dort soll es einen Ort geben an dem Mutanten in Frieden leben können. Keiner will in diesem Film mehr in den Vereinigten Staaten leben. Der Film spielt in der nahen Zukunft, da haben Andersartige keinen Platz in dem Land. Das erinnert an den heutigen Umgang mit den Immigranten in den USA. Amerika 2029 – eine Trump-Dystopie?

Das hat nicht funktioniert:

Logan ist alles andere als ein klassischer Marvel-Superheldenfilm. Wer hier Hochglanz-Hollywood erwartet, könnte enttäuscht werden. Keine flotten Sprüche, keine rausgeputzten Helden-Kostüme. Ganz im Gegenteil, Logan ist so richtig dreckig. Er säuft die ganze Zeit und sieht richtig alt aus. Im ganzen Film wirkt er lebensmüde und abgekämpft. Was die Action angeht, gibt es auch keine Akrobatiknummern auf den Dächern von Hochgeschwindigkeitszügen, wie im zweiten Teil. Die Kämpfe sind bodenständige Prügeleien im Wüstenstaub und so brutal und blutig, dass «Logan» sicher kein Superhelden-Spass für die ganze Familie ist.

Fazit:

Genau diese Schroffheit gefällt uns. Endlich mal ein Superhelden-Film, der auf Mainstream-Tauglichkeit pfeift. Dieses Finale der «Wolverine»-Trilogie hebt sich nicht nur von den anderen Teilen ab, sondern ist einer der mutigsten und konsequentesten Superhelden-Filme seit langem.

Der Film ist für:

Leute, die auf Schnickschnack und Heile-Welt-Gedöns verzichten können. Und für solche, die saufende Kerle ohne Kater-Problem (wegen super Regenerationskräften), als die wahren Superhelden anerkennen.

Rating:

4 von 5 Punkten.

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