Die Story:
Die unsichere Maggie (Maria Dragus) lernt die impulsive Tiger (Ella Rumpf) kennen und ist sofort fasziniert von ihr. Sie möchte auch so werden wie sie. Erst mal erhält sie von Tiger einen coolen Namen: Vanilla the Killa. Gemeinsam ziehen die beiden durch Berlins Strassen, schikanieren und bestehlen wahllos die Leute. Und schon bald sucht Vanilla nach immer extremeren Kicks.
Das hat funktioniert:
«Tiger Girl» entwickelt rasch einen Sog, der einen mitreisst. Das liegt einerseits an der gelungenen Machart: Kamera, Schnitt und Musik überzeugen durchs Band. Anderseits fasziniert es auf fast quälende Art, den beiden Freundinnen dabei zuzusehen, wie sie die Grenzen von Gesetz und Ordnung sprengen.
Das hat nicht funktioniert:
Mit der Zeit erschöpft sich das Aneinanderreihen einer Untat nach der andern allerdings. Da Tiger und Vanilla nie erwischt werden, wird ihr Tun auch nie reflektiert. Erst ganz am Schluss, als Tiger dämmert, dass sie mit Vanilla womöglich ein Monster geschaffen hat, blitzt ein kurzer Moment der Reflektion auf. Wobei Tiger selber ja auch kein Lämmchen ist.
Fazit:
Die beiden Hauptdarstellerinnen sind bestens besetzt. Vor allem die Schweizerin Ella Rumpf («Chrieg») überzeugt in der Titelrolle. Im Grossen und Ganzen bietet «Tiger Girl» gute Unterhaltung, aber wenig Tiefgang. Wer einen vielschichtigeren Film mit ähnlich provokanter Thematik sehen will, der schaut sich lieber Stanley Kubricks «Clockwork Orange» (1971) an.
Dieser Film ist für:
Alle, die «Kick Ass Girls» cool finden und mit einer guten Machart zufrieden sind.
Rating:
3 von 5 Punkten