Stell dir vor, einer der grössten Popstars des Planeten (Beyoncé) nimmt zusammen mit ihrem Ehemann (Jay-Z) – notabene einer der erfolgreichsten Rapper aller Zeiten – ein Album auf, veröffentlicht es aus dem Nichts – aber kaum jemand bekommt es zu hören.
Dürfen wir vorstellen: «Everything Is Love»! Das erste gemeinsame Album des Power-Paares gab es mit Ausnahme der Single «Apeshit» in den ersten Stunden nach Release nur via Streamingdienst «Tidal» zu hören. Nicht zum ersten Mal, dass Jay-Z, der bei «Tidal» seine finanziellen Finger mit im Spiel hat, versucht, mittels Exklusivreleases die Lücke von «Tidal» zu anderen Musikstreamingplattformen wie «Spotify» oder «Apple Music» zu schliessen.
Immerhin: Der Exklusivmoment war dieses Mal nur von kurzer Dauer. Seit Montagnachmittag ist das Album weltweit überall erhältlich.
Auf Tour die heile Welt unterstreichen
Zurzeit touren Herr und Frau Carter mit der «On the Run»-Tour gemeinsam durch Europa – leider ohne Halt in der Schweiz. Dass die beiden irgendwann auch ein gemeinsames Album veröffentlichen würden, war anzunehmen. Mit den neun gemeinsamen Tracks, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag veröffentlicht wurden, ist dieses Gerücht nun endlich Tatsache geworden.
Noch auf ihrem letzten Soloalbum «Lemonade» machte Beyoncé immer wieder Anspielungen darauf, dass die Ehe zwischen ihr und Jay-Z eine Krise durchmacht. Mittlerweile scheint diese Krise jedoch überwunden – und die musikalische Vermählung von Beyoncé und Jay-Z auf «Everything Is Love» ist eine dementsprechend fruchtbare.
Auf die Songs mit Trap-Beats hätten die beiden zwar verzichten können, mit Songs wie «Black Effect», «Summer» oder «Heard About Us» beweist Familie Carter aber eindeutig, warum sie derzeit ganz oben auf den Pop-Olymp gehören. Und ja, selbstverständlich hat auch Tochter Blue Ivy wieder einen Gastauftritt auf dem Album («Boss»).