Was ist Atopie genau?
Atopie ist eine Störung innerhalb des Immunsystems, bei welcher der Körper überempfindlich auf sonst harmlose Substanzen reagiert und sofort allergische Reaktionen auslöst. Das kann man sich in etwa so vorstellen: Erreger kommen in den Körper hinein, das Immunsystem bekämpft diese und frisst dabei nicht nur die Erreger, sondern auch gleich noch die Abwehrkörper selbst.
Bei Alina Sara äusserte sich diese Krankheit zum ersten Mal, als sie elf Jahre alt war: «Aus dem Nichts hatte ich plötzlich einen üblen Ausschlag an der Hand». Ihre Krankheit war seit eh und je nicht nur physischer, sondern auch psychischer Natur, sagt Alina Sara.
Ich bin davon überzeugt, dass jede Krankheit mit der eigenen Psyche zu tun hat.
Was als physische Krankheit begonnen hat, wurde für Alina Sara bald zu einer psychischen Belastung.
«Ich konnte nie ein normales Leben führen»
Die ausgeprägtesten zwei Allergien, die aus ihrer Atopie resultierten, sind Alina Saras Plastik- und Nickelallergie. Alltagssituationen wie Einkaufen sind für sie eine Belastung.
Ich habe Mühe, einzukaufen. Denn ich kann weder die Münzen anfassen noch Plastiktaschen für meine Einkäufe verwenden. Würde ich das tun, hätte ich sofort intensive Ausschläge auf der ganzen Haut.
Über das grosse Glück, am Leben zu sein
Es ist nicht nur so, dass für Alina Sara alltägliche Dinge schwieriger zu bewältigen sind, als für andere Menschen. Ihre Krankheit ging auch schon einmal so weit, dass Alina Sara Angst um ihr Leben hatte.
Ich hatte zwei schwere Lungenentzündungen. Bei der einen verklebte mein Lungenfell.
Diese Lungenentzündungen führt Alina Sara auf ihren extrem ausgeprägten Perfektionismus zurück. Sie versuchte stets überall die Beste zu sein. Niemals nahm sie sich die Zeit, die sie benötigte, um ihre Krankheit zu heilen oder zu therapieren. Ausserdem zählt sich Alina Sara zur Gruppe der Hochsensiblen . Ihre Umwelt nimmt sie deswegen stets mit einer überdurchschnittlichen Emotionalität auf.
Wenn eine Krankheit zu Einsamkeit führt
Die Immunkrankheit beeinträchtigte Alina Sara seit ihrer Kindheit so fest, dass sie viele ihrer geliebten Hobbys aufgab: So hat sie aufgehört, Flöte zu spielen oder Sport zu treiben. Viele Mittwochnachmittage verbrachte Alina Sara beim Arzt, während ihre Freunde draussen spielten.
Wenn nicht einmal die Ärzte an einen glauben
Ärzte sahen oftmals keine Hoffnung in Alina Sara. Einige rieten ihr sogar, sich bei der IV anzumelden. Dann platzte ihr der Kragen: Sie wusste, dass sie sich am besten selbst helfen konnte. Deshalb bat sie die Ärzte ihr alle Rapporte und Berichte zu übermitteln. Sie wollte ihr Krankheitsbild selbst studieren.
Meine Blackouts sind wie dunkle Flecken. Ich musste unbedingt herausfinden, woher sie kamen. Jetzt weiss ich: Es waren die vielen Medi- kamente, die ich nehmen musste.
Heute: Das Krankheitsbild hat sich massiv gebessert
Alina Sara lebt mittlerweile den Umständen entsprechend gut mit ihrer Atopie und allen daraus resultierenden Folgen. Ihr geht es sowohl physisch als auch psychisch besser. Was hat ihr geholfen? «Wenn man sich selbst kennt, dann ist das der Schlüssel zur Besserung und zum eigenen Glück.» Ausserdem wandte sie sich von chemischen Medikamenten ab und setzt auf Alternativmedizin