Céline kam mit einer celebralen Bewegungsstörung zur Welt. Dabei handelt es sich um eine Schädigung des Gehirns, in ihrem Fall ausgelöst durch eine Sauerstoffunterversorgung während der Geburt. Diese Schädigung hat diverse Auswirkungen auf das Bewegen von Armen und Beinen. Céline sitzt im Rollstuhl, die Koordination, Bewegungen und die Mundmuskulatur sind eingeschränkt.
Erste Panikattacken
Céline wurde als Kind im Krankenhaus oft alleine gelassen und deswegen bekommt sie heute Panikattacken, wenn sie sich alleine gelassen fühlt. Das hat einen einfachen Grund:
Céline kann sich praktisch nicht selbstständig bewegen und ist ständig auf Hilfe anderer angewiesen. Ist sie alleine, hat sie im Notfall keine Möglichkeit, sich selber zu helfen oder zu flüchten. Das löst bei ihr Todesangst aus, selbst wenn sie nicht wirklich in Gefahr ist.
Schwierige Kindheit
Durch die körperlichen Einschränkungen konnte Céline als Kind nicht richtig kommunizieren und hatte Probleme ihre Ausscheidungen zu kontrollieren. Ihre Eltern waren oft überfordert mit ihr und der Gesamtsituation.
Ich war kein einfaches Kind, ich habe viel geschrien, viele Ängste gehabt und konnte das damals nicht kommunizieren.
Kombinierte Persönlichkeitsstörung
Zudem hat sich bei Céline mit der Zeit eine Persönlichkeitsstörung entwickelt. Dabei geht man von einem Schutzmechanismus des Hirns aus. Durch negative Ereignisse haben sich verschiedene Personen entwickelt, die in Céline drin leben. Die Persönlichkeiten haben unterschiedliche Erinnerungen, wodurch sich die einzelnen Charaktere schützen, vor dem was wirklich geschehen ist.
Céline hat verschiedene Charaktere. 4 Kinder, die Mutter, eine Therapeutin und Céline selbst. Jede Person hat seine eigenen Vorlieben innerhalb der Gruppe.
Aufgrund ihrer diversen psychischen und physischen Probleme hat Céline ungefähr seit dem 8. Lebensjahr Suizidgedanken. Am Anfang waren es Suizidfantasien, weil sie die Gesamtsituation nicht mehr ausgehalten hat. Mit den Jahren haben sich diese Fantasien verstärkt und wurden konkreter. Sie hat sich in den Arm gebissen oder ihrem Kopf gegen den Tisch geknallt. Sie hat versucht sich mit einem Messer zu verletzen, aber da sie körperlich so eingeschränkt ist, war das nicht möglich.
Wie Céline ihr Leben meistert
Die chronischen Suizidgedanken hat sie langsam im Griff. Céline lebt in einem betreuten Wohnheim. Ihr grösster Wunsch wäre es, von der IV ein Assistenzbudget zu bekommen, mit dem sie in einer eigenen Wohnung leben könnte und einen ausgewählten Betreuer bezahlen kann, der ihr durch den Alltag hilft.