Es beginnt alles ganz harmlos mit Nervosität und Durchfall. Zu Beginn schiebt Claudia diese Beschwerden auf den Prüfungsstress. Sie hat Mühe, sich zu konzentrieren, ist unruhig. Ihre Freundinnen in der Schule fragen sie, ob sie kokst. Als sie für ihre Ausbildung ein Praktikum beginnt, ist sie ständig müde und hat Augenringe. Nach der Arbeit ist sie sehr erschöpft, isst ständig, doch wird nicht satt. Nach einem Spaziergang bekommt sie plötzlich Atemnot.
Claudia begreift, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie entscheidet sich für einen Arztbesuch. Der diagnostiziert eine Schilddrüsenüberfunktion. Ein paar Tage später landet sie nach einer Velotour mit Herzrasen im Spital. Und erfährt: Sie hat Morbus Basedow.
Trotz der Gewissheit, endlich die Ursache ihrer Symptome gefunden zu haben, verschlimmert sich ihr Zustand. Durch die Medikamente fühlt sie sich unsicher, auf der Arbeit fällt es ihr schwer, sich zu fokussieren und Schwindelattacken werfen sie aus der Bahn. Unter anderem führen die vielen Medikamente, die den Hormonhaushalt verändern, zu Depressionen. Die Krankheit beeinflusst auch ihren Charakter. Claudia wird zur passiven Person. Sie zieht sich zurück, alles wird ihr zu viel.
Ich dachte, alle Menschen leben. Und ich selber, ich bin gestorben.
Der Weg zur Besserung
Claudia wird klar, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Sie entscheidet sich, ihre Schilddrüse operativ entfernen zu lassen. Nach diesem Eingriff ist sie zwar die Medikamente und deren Nebenwirkungen los, doch die Symptome bleiben. Verzweifelt versucht sie, ihren Hormonhaushalt in den Griff zu bekommen. Doch sie fühlt sich von ihrem Arzt nicht ernst genommen und holt sich eine Zweitmeinung ein. Gemeinsam versuchen sie, die Hormondosierung zu optimieren. Schliesslich empfiehlt ihr die Ärztin, die Hormone abends einzunehmen. Dies führt zu einer Stabilisierung. Claudia schöpft neuen Lebensmut und blickt positiv in die Zukunft.