Mia* hat Mühe sich so zu akzeptieren wie sie ist. Als sie zehn Jahre alt war, verliess ihr Vater die Familie für seine Sekretärin und Mia geriet in eine Abwärtsspirale. Sie nahm zu, Selbsthass kam auf und sie begann sich selbst zu verletzen.
Mit 16 kam der Drogenkonsum dazu, zuerst im Ausgang, danach auch alleine Zuhause. Ohne Speed kam sie am Morgen gar nicht mehr aus dem Bett.
Mein Ziel war es, mich selbst kaputt zu machen. Ich habe mich gehasst.
Nachdem sie von den Drogen weggekommen ist, nahm Mia 15 Kilogramm zu. Sie hatte schon immer mit ihrem Gewicht zu kämpfen, hungerte sich immer wieder runter und nahm danach wieder zu. Der Gang zur Waage oder zum Spiegel ist für Mia eine Tortur.
Das ist bis heute so. Jedes Gramm mehr ist der Horror für Mia, ihr Selbstwertgefühl ist an ihr Gewicht gekoppelt. Selbsthass gehört zu ihrem Alltag. Obwohl sie sich ab und zu wünscht, bei einem Autounfall zu sterben, könnte sich Mia nie selber umbringen. Das möchte sie ihrer Familie nicht antun.
Ein grosser Inhalt meines Tages ist es, mir zu sagen, wie scheisse ich bin.
* Name von der Redaktion geändert.