Pascal hat eine nicht identifizierbare, in Schüben auftretende Krankheit. Zu den Symptomen gehören ein Stechen in der Brust, kribbeln am Körper und vor allem hat er ein sehr eingeschränktes Sichtfeld.
Deswegen kommt er häufig in unangenehme Situationen. Beispielsweise übersieht er grüssende Hände oder läuft gegen fremde Personen im Zug. Folglich glauben manche, er wäre geistesabwesend oder stehe unter Drogeneinfluss.
Während den Schüben habe ich permanent Schmerzen.
Pascal kämpft sich jeden Tag durchs Leben und versucht, sich in die Gesellschaft einzufügen. Er trägt bewusst keinen Blindenstock, weil er nicht von Fremden abgestempelt werden will. Inzwischen bezieht er wegen seiner starken Sehschwäche eine volle IV-Rente und seine Familie unterstützt ihn tatkräftig im Alltag.
Aller Anfang: ein Zeckenbiss
Alles fing in seinem sechsten Lebensjahr mit einem Zeckenbiss an. Dieser soll eine Entzündung in seinem Zentralen Nervensystem ausgelöst haben, worauf man ihm die Diagnose «Multiple Sklerose» stellt. Sein Medikament wird ihm wöchentlich ins Bein gespritzt: «Nach jeder Spritze hatte ich Fieber und konnte vor Schmerzen nicht schlafen», erinnert sich Pascal. Dafür verschwinden die Symptome bald und er kann das Medikament absetzen.
Einige Jahre später hat er einen weiteren Schub, die Medikamente wirken aber nicht. Seine Ärzte versuchen, die Dosierung zu erhöhen, doch Pascals Zustand verschlechtert sich weiter. Zwangsmässig setzt er das Medikament ab und sein Wohlbefinden verbessert sich wieder rasant. Seit diesem Vorfall schliesst man aus, dass Pascal an MS leidet. Jedoch weiss auch niemand, was Pascal genau hat.
Diagnose unbekannt
Er hat mit unzähligen Ärzten gesprochen, doch keiner kann ihm eine Diagnose stellen. Wenn er heute einen starken Schub hat, nimmt er Kortison. Das ist bis heute das einzige ihm bekannte Mittel, welches die Entzündungsherde bekämpft.
Kortison ist zurzeit das einzige Medikament, auf welches mein Körper reagiert.
Pascal ist überzeugt, dass ihn seine Krankheit genau zu dem macht, wer er ist und freut sich für Leute, denen es gesundheitlich gut geht, statt sie zu beneiden. Ihm ist hauptsächlich wichtig, dass man Leute nicht im Voraus verurteilt und sie wegen ihren äusserlichen Eigenschaften kategorisiert.