In der Schule war Samy* ein Aussenseiter. Obwohl er sich nicht darum bemühte dazuzugehören, wünschte er es sich. Ab und zu traf er sich mit Freunden zum Kiffen und Alkohol trinken, isolierte sich aber später immer mehr und konsumierte alleine für sich. In dieser Zeit ist seine Mutter an Krebs erkrankt.
Als Samy 15 Jahre alt war, starb seine Mutter und er fiel in ein tiefes Loch. Er hatte stets das Bedürfnis mit seinem Vater und seiner Schwester über den Tod der Mutter zu sprechen, doch man fand keine gemeinsame Ebene. Stattdessen begann er immer mehr zu Kiffen und sich alleine zu betrinken, was später auch zu einer Abhängigkeit führte.
Mit dem Alkohol fühlte ich mich unaufhaltbar. Ohne Alkohol fühlte ich mich schwach und unwohl.
Einige Jahre später wurde bei Samy eine narzisstische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Ihm fällt es schwer Dinge so zu akzeptieren wie sie sind. Mit Menschen, die etwas nicht so sahen wie er selbst, ist er verachtend umgegangen und hat sie verletzt. Dies tut er aus Selbstschutz und das ist seine übliche Reaktion, wenn er sich unwohl fühlt. Angriff ist seine beste Verteidigung.
Ich suche jeweils nach den Schwächen meines Gegenübers um diese Person dann richtig zu verletzen.
Heute kann Samy besser mit seinen Problemen umgehen. Er war in einer Klinik wegen seiner Persönlichkeitsstörung und trinkt seit knapp einem Jahr kein Alkohol mehr.
* Name von der Redaktion geändert