Im Alter von 14 Jahren liessen sich Manuels Eltern in einer Schlammschlacht scheiden. Dieses Ereignis war der Anfang einer langen psychischen Krankheit.
Die Trennung schlug ihm so extrem auf den Magen, dass er immer öfter seinen Stuhlgang nicht mehr unter Kontrolle hatte. Sein Leben drehte sich hauptsächlich darum, wo das nächste WC ist.
Als heranwachsender Mann darf es doch nicht sein, dass ich meinen Stuhlgang nicht kontrollieren kann.
Die Angst vor einem unkontrollierten Stuhlgang war der Auslöser für die Panikattacken
Von nun an diktierten die Ängste und Unsicherheiten sein komplettes Leben. Manuel baute sich ein Lügengebilde auf, damit er gewissen Situationen im Leben gezielt aus dem Weg gehen konnte. Durch den kompletten Rückzug aus seinem Umfeld wurden die Ängste immer stärker. Er verliess seine Komfortzone - die sich nur noch auf seine Wohnung beschränkte - kaum mehr.
Ich brach zu Hause psychisch total zusammen und war gezwungen, mein Umfeld einzuweihen.
Dies war für Manuel der erste Schritt in Richtung Genesung. Fortan war seine Krankheit kein Tabuthema mehr und er traute sich Hilfe von einer Psychiaterin anzunehmen. Manuel begann Psychopharmaka zu schlucken und führte etliche Gespräche mit seiner Therapeutin. Trotz Aufschwung brach er dann nach ¾ Jahren, zum Entsetzen seiner Angehörigen, die Therapie abrupt ab.
Nach dieser gescheiterten Behandlung befand er sich am Tiefpunkt seines Lebens und Besserung war kaum in Sicht.
Dank professioneller Hilfe hat Manuel seine Panikattacken überwunden
Als letzte Hoffnung suchte er sich Hilfe beim Inselspital Bern . Dies stellte sich im Nachhinein für ihn als «die beste Entscheidung in meinem Leben» heraus. Dank einer Persönlichkeitstherapie, mit Schwerpunkt auf Angstzustände, und der offenen Art der zuständigen Therapeuten wurde sein Alltag wieder lebenswert.
Ein gutes Jahr später befindet sich Manuel endlich in Remission und traut sich wieder ohne Angst sein Haus zu verlassen und über seine Krankheit öffentlich zu sprechen.