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Rehmann Christina (34): «Menschen mit Behinderung werden ausgeschlossen!»

Schon als Kind lässt Christina sich nichts gefallen. Jetzt setzt sie sich für die Gleichstellung für Menschen mit Handicap ein.

Christina kommt mit einem Bein und ohne rechte Hüfte auf die Welt - ihre Behinderung kann sie nicht verstecken. Das lädt natürlich zu bösen Sprüchen ein, zumeist bei Kindern, die besonders gemein sein können.

Das macht einen traurig und man fühlt sich ausgeschlossen.

Obwohl Christina versucht, eine starke Fassade aufrecht zu halten, «tut es im Moment schon weh.» Doch schon als Kind lässt sie sich nichts gefallen: Sie geht darauf nicht ein, wehrt sich und lässt sich nicht in die Opferrolle drängen.

Um die Welt reisen trotz Behinderung

Zwar kann Christina nicht schnell laufen, aber im Wasser fühlt sie sich wohl. Beim Schwimmen ist ihr Erfolg so gross, dass sie mit 16 Jahren bei den Paralympics teilnimmt. In diesem Rahmen reist sie um die Welt, um an internationalen Wettkämpfen und Meisterschaften teilzunehmen.

Christina war immer in Schwimmclubs mit «normalen» Kindern und jungen Erwachsenen. Je älter sie wurde, desto grösser wurde der Gap zwischen ihr und ihren Gleichaltrigen: «Ich habe sehr wenig Unterstützung bekommen, besonders im Organisatorischen», erzählt sie.

«Nothing about us without us»

Auf Deutsch «Nichts über uns ohne uns» ist ein Slogan, der die Idee vermittelt, dass keine politischen Entscheide über eine bestimmte Gruppe ohne die Beteiligung von Betroffenen getroffen werden soll.

Und genau das kritisiert sie auch: Anstatt Menschen mit Handicap zu integrieren, werden diese viel zu oft bemitleidet.

Dies erweckt den Eindruck, dass Menschen mit Behinderungen von der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Christina hat schon versucht, sich politisch einzusetzen – aber ohne Erfolg. Denn viele haben Angst, dass sie nicht neutral genug, sondern in erster Linie betroffen ist.

Wegen meiner Behinderung werde ich als Person nicht ernst genommen.

Ihrer Meinung nach fehle es an Sensibilität und Menschen mit Behinderung seien in politischen Organisationen untervertreten. Dies kann sich nur ändern, wenn Betroffene in Schlüsselpositionen wären und sich an Entscheidungen beteiligen könnten.

Gleichstellung geht uns alle an und wir sollten uns gemeinsam mehr dafür einsetzen.

S.O.S. – Sick of Silence

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S.O.S. – Sick of Silence

Wie sieht das Leben junger Menschen aus, nachdem es durch eine chronische Krankheit ausgebremst wurde? Robin Rehmann leidet selbst an einer chronischen Krankheit und unterhält sich in seiner Sendung mit Betroffenen.

Jeden Dienstag, 18-19 Uhr bei SRF Virus oder hier als Podcast.

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4 Kommentare

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  • Kommentar von Tom Duran  (Tom Duran)
    Ein Problem: wer ist Behindert und wer nicht? Schauen Sie sich doch mal in einer Beamtenstube um. Oder hören Sie mal einem Fussballer, Youtuber oder Politiker genau zu.
    Also ich kenne da "Behinderte" die sich deutlich intelligenter äussern können!
    Noch mal: was ist überhaupt Behindert? Sollten wir den Begriff nicht schleunigst abschaffen?
    1. Antwort von Denise Casagrande  (begulide)
      Tom Duran: es gibt den Begriff "Beeinträchtigung", was trotzdem nichts daran ändert, dass es Leute gibt, welche aus Angst, Unsicherheit, Unwissenheit, aber auch aus Respektlosigkeit, nicht mit Menschen mit Beeinträchtigung "normal" umzugehen verstehen, umgehen wollen/können!
  • Kommentar von jean-claude albert heusser  (jeani)
    Ich sehe da ein ganz anderes Problem! In der heutigen extrem schnellen Welt ist der "Behinderte wie au der Alte Mensch" ganz einfach zu langsam!
    1. Antwort von Tom Duran  (Tom Duran)
      Das ist aber eine miese Ausrede.