Danke, Google Maps! Ohne unser liebstes Onlinetool hätten wir uns wahrscheinlich tagelang durch eine Schweizerkarte wühlen müssen, bis wir die Gemeinde « Lohn » erfolgreich lokalisiert hätten.
Ganze 51 Einwohner zählt das abgeschiedene Bergdorf im Graubünden (Zweitwohnungen nicht mit eingerechnet) – und wahrscheinlich können From Kid jeden einzelnen Bewohner dort mit Handschlag begrüssen. In Lohn hat das Bündner Indie-Duo nämlich Teile seines neuen Albums «Favorite Storm» aufgenommen. Das Werk ist letzten Freitag erschienen.
Hektik sucht man in Lohn wohl vergebens – wahrscheinlich hat es dort nicht einmal einen Volg. Vielleicht klingt das zweite Album des Bündner Duos auch gerade darum so relaxt – trotz stürmischem Titel.
Gar nicht mal so stürmisch
So assoziert man die Musik von From Kid eher weniger mit einem «Sturm». «Mäjestätisch» passt da schon viel besser. Wie ein paar Steinadler (die gibts dort, oder?), kreisen die beiden Bündner mit federleichten Gitarren über die Wälder. Kleine Ausbrüche, wie am Schluss von «Monster» zum Beispiel, sind eine Seltenheit.
Künstler wie Elbow oder William Fitzsimmons erzählen seit Jahren erfolgreich Geschichten, ohne den Zuhörer ständig mit maximaler Lautstärke bombardieren zu müssen. From Kid können das ebenso gut – und lassen in ihren 12 Songs das Lagerfeuer flackern ohne permanent Brennsprit dazu zu geben. Aber hey, schlussendlich hält auch diese Art von Feuer warm.
Anspieltipps: «Talk to Trees», «World Goes Slow», «Black Mountain»