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Schweizer Acts Haubi Songs: Klingt komisch, ist aber king

Rüste dich, das wird jetzt nicht einfach. «Haubi Songs» ist ein Einmannprojekt eines Bassisten, der Schlagzeug studiert und seine ganze Kenntnis gerne über Bord wirft, um seine Texte auf den minimalistischsten Produktionen einzusingen. Hä? Egal. Lauscher auf. Dieser Querkopf ist grandios.

Jeder hat diesen einen Homie

Hast du auch so einen Freund oder so eine Freundin, die etwas macht, das urkomisch, eigen und super nerdig ist – und diese Person auch immer nur für sich oder im kleinsten Kreis macht? Auf jeden.

«Haubi Songs» live

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Haubi Songs spielt heute ab ca. 17:20 Uhr live bei SRF Virus.

Wenn der sich nur filmen würde, beispielsweise dein gehässiger Weltbeflucher-Freund, er wäre YouTube-Star. Oder würde derselbe Wutbürger nur seine sonntäglich-verkaterten Kopfentladungen auf dem Keyboard ins Studio mitnehmen und rausgeben, dann würde doch etwas draus werden. Oder?

Ich kenne zuhauf solcher Menschen, aber eben ist nie derjenige dabei, der findet: «Okay, doch. Wieso ned. Ech mach jez das. Mal luege.» Ausser Nick Furrer.

Querkopf: Nick Furrer

Nick Furrer, aka der Mensch, der Wahn, der Trieb der hinter « Haubi Songs » steckt. Er ist zurück: Der auf ausgefeilte Produktionen, in weitem Bogen kackende Lowfi-Fanatiker und Meister des Unausgesprochenen, meldet sich mit dem zweiten Album zurück. Und keine Angst: Es ist immer noch very weird.

Auf dem Debutalbum « Orange » bespielte Nick damals seine (naja, sagen wir mal gespaltene) Meinung zu seiner Heimatstadt – oder eben seinem Gefängnisdorf – Luzern. Einer Stadt, der er immer wieder gerne entflohen ist, aber nie ganz entrannte.

Sein Nachschub an Crazyness

Jetzt ist sein Zweitling «Ergendwie Zäme» geboren, und siehe da: still f****** weird. Natürlich werden nervige Sonnenstrahlen besungen, die dich morgens (nachmittags) um halb eins wecken. Und natürlich schweben auch die Tanz-versprechendsten Songs eben nur immer auf dieser Schwelle, wo ein «ganzer» Song anfangen würde.

Ich ahne, dass die meisten Songs auf Kleinstskizzen aufgebaut sind, eine kurze Bassline, ein paar Synths, 2-3 Drumspuren, und los geht’s zum Text: In diesem steckt übrigens die Würze seiner Musik. Gib dich dem Text hin. Denn wenn du das tust, und dabei der Low-Fi-igkeit frönst, dann nimmt es dir ziemlich sicher «den Ärmel rein.»

Zugegeben, manchmal fehlt mir der Zugang zu solcher Musik auch. Mein Rezept dagegen: Ich wappne mich mit Low-Fi-Rüstung, Nerd-Schild und zieh mir noch so eine 100% verdunkelnde Maske auf, und rein geht’s ins Abenteuer. (Wenn du keine solchen Accessoires zuhause rumliegen hast: get at me, ich vermiete.)

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