Gewisse Dinge muss man erst studieren, gut durchkauen und verstehen, um sie geil zu finden. Einfacher gesagt: Seeigelrollen schmecken einer Sushi-Jungfrau wohl erst, nachdem man California Rolls und Thon-Maki durch hat. So genau gleich bei der Musik. Und ach, ist es eine Wohltat, wenn etwas auf den ersten Biss mit einem sanften Knuspern auf der Zunge zergeht wie ein ausgelöffeltes Markbein. « Pedestrians CH» machen es einem richtig einfach sie zu feiern – und auch beim vierten Nachschlag hat man nicht nur nichts auszusetzen, sondern stösst erfreut auf neue Geschmacks- und Konsistenznuggets.
Heiliges F***jamann
Mich hatten sie nach den ersten vier Takten von «Play». Ein Freund / Musikguru hatte mir das Video zugesteckt, und ich habe ohne gross nachzudenken draufgeklickt, und PÄM. Ein EDM-Tanz-Hymne-Aufbau, welcher sich genau auf Messersschneide zum Drop hinspielte, und dann ein sanft schockierender Switch – jetzt ist es Reggae. Und der Sänger klingt wie Paolo Nutini auf Ska. Heiliges F***jamann.
Die Jurylieblinge
Pedestrians (mit dem Zusatz «CH» versehen verwechselt man sie auch nicht mit anderen Bands gleichen Namens) sind ein Juryliebling – sowohl die Demotape Clinic am M4Music 2015, als auch den MyCokeMusic Soundcheck vermochten sie zu rasieren, und liefen mit dem Preis heim. Ihr Debut «Pedestrians EP» verkaufte sich so gut, dass eine Zweitauflage gepresst werden musste, das Folgealbum «Stoney Vere» nahmen sie 2015 in London auf (ouhh fancayyy) – höchste Zeit, dass die Badener Band bei SRF Virus reinsteppt, spielt, lacht und Fragen beantwortet.