Wie schnell neigt man als Musikkonsument dazu, Schubladen und Etiketten zu gebrauchen. Als wären wir Supermarktmitarbeiter: die Produkte müssen schön süüferli geordnet sein, damit man auch überall und immer weiss, was einen erwartet. WEHE das Tahini steht nicht bei den «exotischen Lebensmitteln».
R'n'B auf Berndeutsch?
Genau in so einem misslichen Gedanken fand ich mich vor kurzem wieder, als mir ein Homie schrieb: «zieh der de Ben Whale ine, R’n’B of Berndütsch!» Erm…. Aber… aber… so sexuelle Genital-Chakra-Musik ist doch immer englisch getextet? Hilfe? RUHE PABLO!!! Hörs dir an, du Affe.
Getan.
OMG. Ist das geil. Ben Whale, der einst «nur» rappte, singt jetzt auch. Und das mit einem druckvollen, samtig-kratzigen Berndeutsch, welches so natürlich wirkt, dass ich mir nicht auch nur für eine Sekunde die Frage stelle, ob das jetzt eigentlich englisch sein sollte.
«Pussy $ounds» for free
Ben Whales Debüt-EP «Pussy $ounds» gibt's gratis auf Bandcamp: Future R’n’B, Beats, die gleichermassen be-rapbar und besingbar klingen. Von der Stimmung her eher düster, aber absolut tanz- und feierbar. Die Trap-Ellenbogen schiessen in die Höhe, auch wenn (fast) nicht gerappt wird: ganz lassen kann das der ursprüngliche MC zum Glück nicht.