Eifrige Kinogänger haben es vielleicht schon bemerkt: Hollywood hat ein Problem , was Filme mit mittelhohen Budgets anbelangt. Waren Filme, die über ein Produktionsbudget zwischen 30 und 80 Millionen verfügen, einst das Rückgrat der Industrie, haben sich diese Filme in den letzten Jahren rar gemacht.
Heutzutage werden nur noch 200-Millionen-Blockbuster finanziert, von denen erwartet wird, dass sie eine Milliarde einspielen. Und der ganze Rest? Das müssen Independent-Produktionen sein, die weniger als 5 Millionen kosten, und bei denen es verkraftbar ist, falls sie floppen.
Eine ähnliche Entwicklung kann man auch in der Rockwelt feststellen. Nein, Gitarrenmusik wird niemals aussterben – aber wo genau sind eigentlich die «stinknormalen» Rock'n'Roll-Bands hin? Gibt's nur noch auf «Mainstream» getrimmte, glattgebügelte «Rock»-Bands, die früher oder später in den EDM abdriften oder – auf der anderen Seite – Low-Budget Lo-Fi-Bands, die ihre Alben in Eigenregie in den eigenen vier Wänden aufnehmen?
Es ist einfach Rockmusik
Wir haben uns auf die Suche gemacht – und The Deadline Experience gefunden. Die Jungs aus Nyon sind eine «stinknormale» Rock'n'Roll-Band und genau das mögen wir an ihnen.
«Messy Places» heisst das soeben erschienene zweite Album der Waadtländer Band, die 2012 von Romain Gomis und Antoine Guenot ins Leben gerufen worden ist.
Darauf gibt's neun melodienreiche und schweissdurchtränkte Songs zu hören, die an Bands wie die 22-20s oder The Von Bondies erinnern – und zu den Album-Highlights «Falling Cup» und «Maputo» kann man dann bedenkenlos einen weiteren (alkoholfreien!) Gin-Tonic an der Bar bestellen, sowie die Lederjacke neu richten.