Die Story
Simon führt ein ziemlich sorgenfreies Teenie-Leben. Er wohnt in einem schönen Haus in einer Vorstadt von Atlanta, hat eine Familie, die ihn über alles liebt und eine tolle Gruppe von Freunden, mit denen er alles teilen kann – fast alles. Denn Simon hat ein grosses Geheimnis: Niemand weiss, dass er schwul ist.
Eines Tages outet sich ein Schüler aus Simons High-School anonym in einem Internet-Blog. Simon nimmt mit dem Unbekannten, der den Nicknamen Blue benutzt, Kontakt auf. Er ist froh, sich endlich jemandem anvertrauen zu können, der ebenfalls homosexuell ist. Simon beginnt, für Blue Gefühle zu entwickeln und will herausfinden, wer er ist.
Leider vergisst Simon irgendwann, sich aus dem Schulcomputer auszuloggen. Sein Mitschüler Martin entdeckt den Mailverkehr zwischen Simon und Blue. Da Martin auf Simons Freundin Abby steht, hat er damit eine Möglichkeit gefunden, Simon zu erpressen: Entweder, Simon hilft Martin mit Abby zusammenzukommen oder die geheimen Mails werden veröffentlicht.
Das hat funktioniert
Der super sympathische (und überaus gutaussehende!) junge Cast rund um Newcomer Nick Robinson («Jurassic World») sorgt für Feel-Good-Vibes. Simons Truppe ist eine wahre Ode an die Kraft der Freundschaft.
Entgegen vieler Teenie-High-School-Schnulzen schafft es «Love, Simon» Spannung aufzubauen. Bis zum Schluss fiebern wir mit Simon mit, der Blues wahre Identität herausfinden will.
«Love, Simon» erzählt dabei seine Coming-Out Story ohne grosses Drama, sondern geht der Frage nach, warum es auch schwer sein kann, in einem liberalen Umfeld zu sich zu stehen. Genau das macht den Film erfrischend und auch überaus wichtig für die Darstellung von LGBTQI+-Charakteren im Kino.
Das hat nicht funktioniert
Trotz unkonventionellem Protagonisten für eine High-School-Romanze bedient «Love, Simon» alle Teenie-Film-Klischees – flache Witze und stereotype Rollen inklusive. Auch an Kitsch muss man bei diesem Film einiges aushalten können. Insbesondere das amerikanische Vorstadt-Milieu ist vor Idylle kaum auszuhalten.
Fazit
«Moonlight», «Call Me By Your Name», «God's Own Country»... die Liste der erfolgreichen Filme mit homosexuellen Protagonisten der letzten Jahre ist lang. Nur waren dies alles Independent-Produktionen. Nun beweist 20th Century Fox, dass auch die grossen Hollywood-Buden im Jahr 2018 angekommen sind und lanciert mit «Love, Simon» den ersten Film eines Major Studios mit queerer Hauptfigur.
Auch wenn die Story etwas gar brav ist und das Setting etwas zu amerikanisch für gewisse Geschmäcker sein könnte, in Kombination mit dem atypischen Helden, sind es eigentlich gerade die vielen Klischees, die den Film so herzerwärmend machen, da sie beweisen, dass homosexuelle Liebesgeschichten endlich im Mainstream angekommen sind.
Dieser Film ist für
Teens und alle, die Lust auf eine leichte Sommer-Komödie haben.
Rating
3.5 von 5 Punkten.