Die beiden Brüder Gummi und Kiddi haben ihr Leben der Schafzucht verschrieben. Beide züchten sie die selbe Rasse, beide wohnen sie auf dem gleichen Hof - aber riechen, das können sie sich gar nicht. Sie wohnen keine 50 Meter voneinander entfernt, sprechen aber seit über 40 Jahren kein Wort mehr miteinander.
«Rams» (Originaltitel: «Hrútar») erzählt eine wunderbare Geschichte, eingebettet in die umwerfende Landschaft von Island. Gummi und Kiddi sind zwei richtige Charakterköpfe, die man sofort ins Herz schliesst und über deren kuriose Art man viel lachen kann. Wenn beispielsweise der Hofhund der beiden als Brieftaube agieren muss, um schriftliche Botschaften von Bruder zu Bruder zu liefern, ist das urkomisch.
Eine tödliche Krankheit sorgt für Chaos im Tal
«Rams» lebt zwar von seinen witzigen Momenten, der Film von Grímur Hákonarson ist aber vor allem ein Drama. Die Schafzüchter stürzen in eine Krise, als eine tödliche Schafkrankheit im Tal kursiert. Dies hat nicht nur für die Tiere tragische Konsequenzen, sondern vor allem auch für die Züchter.
Bei «Rams» schaltet man automatisch einen Gang runter und taucht in eine bezaubernd fremde Welt ein. Die Geschichte über Verbundenheit zwischen Mensch und Tier, sowie Mensch und Mensch, wird auch das kühlste Herz erwärmen.
3.5 von 5 Punkten.