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Serien & Filme 18 Kurzfilme für flauschige Sofastunden: Binge-Watching ahoi!

Zum vierten Mal hat SRF zwei «Die lange Nacht der kurzen Filme» präsentiert. Hier gibt's alle Filme zum Nachschauen. Mit dabei: Schweizer Produktionen, internationale Werke und ein Oscargewinner. Also los, ab aufs Sofa, in die Kuscheldecke einwickeln und einen Kurzfilm nach dem anderen reinziehen.

Schweizer Werke

«Von Faltbogen und Heringen»

Ein Campingplatz irgendwo in der Schweiz – ein Ort voller Begegnungen und Regeln. Liebevoll nimmt Regisseurin Elena Brotschi in ihrem Kurzfilm «Von Faltbooten und Heringen», ihrem Abschlussfilm an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), die hiesige Ordnungsliebe aufs Korn – von der Abfallentsorgung bis zur passenden Zeltgrösse ist alles penibel geregelt.

Der fremdsprachige Tourist Paolo versteht nicht, was dieser ganze Ordungswahn soll.

«Subotika»

Subotika, eine kaum bekannte Insel auf der anderen Hälfte der Erdkugel. Die Insel ist keine Traumlandschaft – aber eine Landschaft zum Träumen. Um den Fremdenverkehr der Republik anzukurbeln, gibt der Aussenminister einen Reklamefilm in Auftrag. Ein Filmwerk über ein zauberhaftes Land mit aussergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten, grossartigen Visionen und ein paar geringfügigen Problemen.

«Lucens»

Die Geschichte des ersten (und letzten) Atomkraftwerks «made in Switzerland». Das Versuchsatomkraftwerk Lucens wurde im gleichnamigen Ort in der 60er-Jahren gebaut und nach nicht einmal einem Jahr im Dienst wieder vom Netz genommen. Der Grund: Es kam zum teilweisen Schmelzen eines Brennelements.

Die animierte Dokumentarfarce des Tessiner Filmemachers Marcel Barelli erhielt 2016 eine Nomination für den Schweizer Filmpreis.

«Replika»

Irgendwann in der Zukunft: Das Paar Amy und Christophe lebt in einer funktionalen und materialistischen Welt. Als ihre androide «Tochter» wegen technischer Probleme abgeschaltet werden muss, sucht Amy einen unkonventionellen Weg, um ihre Trauer zu überwinden. Packender Science-Fiction-Kurzfilm des Schweizer Regisseurs Luc Walpoth.

«Replika» ist immer noch auf Festivaltour und gewinnt zahlreiche Preise. Luc Walpoth entwickelt gerade einen Langspielfilm.

«Ruben Leaves»

Ruben wird auf dem Weg zur Arbeit von neurotischen Zwangsvorstellungen heimgesucht: Ist die Wohnungstür abgeschlossen, der Gasherd wirklich ausgeschaltet? Immer absurder wirken die Szenarien, plagen Rubens kreativen Geist. Realität und Fantasie vermischen sich langsam aber stetig miteinander.

Frederic Siegels Film entstand 2015 als Abschlussarbeit des Bachelorstudiums an der Hochschule Luzern Design & Kunst. Neben vielen Festivalpreisen weltweit, gewann «Ruben Leaves» in der Kategorie «Bester Abschlussfilm» den Schweizer Filmpreis 2016.

«Eine Welt für Raúl☼

Mexiko. Der 13-jährige Bauernbub Raúl begleitet seinen Vater zu einem Treffen mit dem Landbesitzer. Dort soll er sich mit dessen Sohn Hernán abgeben. Zwischen den beiden beginnt ein schicksalhaftes Spiel um Macht und Stolz – ein Spiel, das Raúl nie vergessen wird. Das starke Drama des schweizerisch-mexikanischen Regisseurs Mauro Mueller wurde 2013 in Los Angeles mit dem Studentenoscar ausgezeichnet.

«Ivan's Need»

Kneten ist seine grosse Leidenschaft. Der Brotteig unter den knetenden Händen des Bäckerlehrlings verwandelt sich in erotische Rundungen. Auch die unendlich langen Brüste einer Kundin werden ausgiebig geknetet. Doch leider verwandeln sich die Brüste nach innigem Kneten zu hartem Brot. Die humorvolle Fantasie über Sinnlichkeit und Sexualität wurde von Kunststudierenden der Hochschule Luzern als Bachelorarbeit 2015 realisiert und von SRF koproduziert.

Das Trio – Veronica Lingg, Manuela Leuenberger und Lukas Suter – hat mit «Ivan's Need» bereits mehrere internationale Preise gewonnen. Am internationalen Animationsfilmfestival Fantoche 2015 in Baden wurde der Film mit dem Preis High Swiss Risk ausgezeichnet.

Internationale Werke

«Herman the German»

Hermann liebt seinen Beruf. Er entschärft mit Leidenschaft Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Doch seine Routine wird ihm zum Verhängnis. Die Ärztin diagnostiziert beim ihm das seltene Kahnawake-Syndrom, das die Emotion Angst unterdrückt.

Ihr Rat: Er muss seine innerste Angst finden, um das Furchtzentrum in seinem Kopf zu reaktivieren. Hermann macht sich auf die Suche. Eine spannungsgeladene Komödie mit Gustav Peter Wöhler, Anke Engelke und einer kulinarischen Kuriosität.

«Stutterer»

Greenwood leidet an einer Sprachstörung und lebt deswegen zurückgezogen. Online findet er jedoch sein Glück: Er chattet seit sechs Monaten mit Ellie und eines Tages möchte sie ihn dann treffen. Das stellt ihn vor ein grosses Dilemma, denn er hat Angst, dass ihm seine Sprachstörung im Weg steht. Dieser Oscargewinner (bester Kurzfilm) geht richtiggehend ins Herz und berührt auch ohne grosse Dialoge.

«Madam Black»

Marcus hält sich mit Fotoshootings von gelangweilten Hausfrauen über Wasser. Doch eines Tages soll sich alles ändern für ihn: Er überfährt die Katze «Madam Black» des kleinen Mädchens Tilly. Als diese ihn fragt, ob er «Madam Black» gesehen hat, bringt er es nicht übers Herz, ihr die Wahrheit zu sagen und greift zu kreativen Mitteln. Regisseur Ivan Barge und Autor Matthew Harris gelang mit «Madam Black» eine warmherzige und zugleich skurrile Komödie.

«Marina und das Meer»

Marina will nicht akzeptieren, dass ihre Schwester Joana mit ihrer Klasse ans Meer fahren darf und sie nicht. Da helfen auch die Versprechen ihrer Mutter nicht, dass sie nächstes Jahr zusammen hinfahren. Doch niemand hat mit der Beharrlichkeit des 15-jährigen Mädchens mit Down-Syndrom gerechnet.

Dem brasilianischen Regisseur Cássio Pereira dos Santos gelang mit «Marina und das Meer» ein berührender Kurzfilm mit einer starken Schauspielerin. Schnörkellos und unpathetisch erzählt Pereira dos Santos diese sommerliche Geschichte.

«Die Badewanne»

Drei Brüder, eine Badewanne. Georg, Niklaus und Alexander versuchen für ihre Mutter ein Foto aus ihrer Kindheit nachzustellen. Nicht alle sind begeistert von der Idee und einfach ist es auch nicht gerade. Haben die drei Brüder überhaupt noch Platz in der Badewanne? Es ist klar, dass es nicht ohne viel Gespritze und Gequengel geht. Heiterer Kurzfilm über Familiendynamiken, in dem sich der eine oder andere wieder erkennen könnte.

«I'm Your Man»

Bruno steckt mitten im Umzugsstress, als seine Exfreundin Mia vor ihm steht. Zwischen den beiden geht es schnell zur Sache. Doch dann läuft etwas schief. Sehr schief: Bruno bleibt wortwörtlich stecken. Und als wäre das Übel nicht schon gross genug, steht plötzlich auch noch Brunos aktuelle Freundin Camille, mit der er zusammenziehen soll, vor der Tür. Diese ist logischerweise gar nicht begeistert von Brunos Aktion.

«Takk for turen – Letzte Runde»

Im hohen Norden: Roland und Bertil verbringen in Eintracht ihren Lebensabend zusammen. Besonders gern denken sie an ihre gemeinsame Langlaufkarriere zurück. Roland tritt gerade in den Ruhestand und Bertil freut sich auf die gemeinsame Zeit. Doch Bertils schwere Krankheit verkürzt abrupt ihren letzten gemeinsamen Winter, und der Abschied ist unausweichlich. «Takk for turen - Letzte Runde» ist ein einfühlsamer Kurzfilm des norwegischen Regisseurs Henrik Martin Dahlsbakken.

«Mutter hat immer Recht»

Nun ist es raus: Der Sohn ist homosexuell. Gerade hat er seinen Freund vorgestellt. Zum Glück ist sie so eine tolerante Mutter. Seinem Vater sollte er es lieber noch nicht sagen, meint sie.

Das Gespräch zwischen Mutter und Sohn in der Enge des Autos verhakt sich mehr und mehr und bald stellt sich die Frage, wer denn hier tolerant ist. In einer einzigen Einstellung gelingt es dem schwedischen Regisseur Mikael Bundsen, die vermeintliche Toleranz der Mutter zu dekonstruieren. Für die clevere Coming-of-Age und Coming-out-Geschichte «Mutter hat immer Recht» erhielt Bundsen an der «Berlinale 2016» eine Nomination zum besten Kurzfilm.

«Wohnfläche: Null Quadratmeter»

Es herrscht Wohnungsnot – auch in Paris. Paul hat schon die halbe Stadt abtelefoniert, als er auf ein verlockendes Angebot stösst. Die Besichtigung verläuft sogar gut und Paul hat endlich eine Unterkunft. Doch er hat das Kleingedruckte nicht gelesen.

Der französische Kurzfilm «Wohnfläche: Null Quadratmeter» behandelt das sehr aktuelle Thema Wohnungsnot auf satirische und gleichzeitig märchenhafte Art und Weise.

«(Otto)»

Eine Frau und ihr Mann wünschen sich nichts sehnlicher, als ein Kind. Doch dieser Wunsch soll ihnen verwehrt werden – sie können keine Kinder bekommen. Doch der Wunsch ist so gross, dass die Frau den imaginären Freund eines Mädchens stiehlt. Dieser Diebstahl bleibt nicht ohne Konsequenzen. Neuster Wurf des erfolgreichen Animationstrios «Job, Joris & Marieke» aus den Niederlanden («A Single Life»).

«Weg mit Willem»

Der sechsjährige Willem könnte der Bruder von «Max und Moritz» sein. Ein süsser Junge mit rundem Gesicht, der jedoch gewaltig nervt und seine Eltern in den Wahnsinn treibt. Deshalb greifen sie zu einem unerhörten Plan und lassen den Jungen in einer fremden Familie zurück.

Ist es Zufall, dass der Regisseur dieses Kurzfilms Willem Bosch heisst?

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