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Im Schatten von «Tiger King»: «The Staircase», «Ted Bundy» und «Evil Genius»
Legende: Im Schatten von «Tiger King»: «The Staircase», «Ted Bundy» und «Evil Genius» Netflix/Collage SRF

Serientipp «Tiger King» durch? Hier kommen 6 weitere True-Crime-Doku-Tipps

Morde in sechs US-Bundesstaaten, eine doppelte Entführung, oder ein Schriftsteller, der seine Frau umgebracht haben soll: Joe «Tiger King» Exotic, Hauptfigur jener Doku über die das Internet derzeit nicht aufhören kann zu reden, ist nicht der einzige Kriminelle, dem eine Crime-Doku gewidmet wurde.

Auch wenn es natürlich moralisch nicht über jeden Zweifel erhaben ist, sich an den Geschichten von echten Verbrechen, die richtigen Menschen zugestossen sind, zu ergötzen, wir tun's trotzdem. Man kann einfach nicht wegschauen!

Dank dem Podcast «Serial» und spätestens seit der Netflix-Serie «Making a Murderer» boomt das True-Crime-Genre wie kaum ein anderes. Bereits 2017 haben wir dir sechs Highlights aus dieser Ecke vorgestellt.

In der Zwischenzeit sind haufenweise neue Dokuserien und -filme dazugekommen. Dabei scheint besonders die letzte Woche veröffentlichte, siebenteilige Netflix-Serie «Tiger King» den Nerv der Zeit gut getroffen zu haben. Die verrückte Geschichte des Raubtier-Fanatikers Joe Exotic, der eine Tierschützerin mittels Auftragsmord aus der Welt schaffen wollte, ist seit mehreren Tagen Gesprächsthema #1 im Internet.

Wer diesen Artikel liest, bei dem ist «Tiger King» wahrscheinlich bereits wieder ein alter Hut. Darum liefern wir dir hier sechs weitere Must-See-Tipps aus der True-Crime-Schublade:

Mit seinen spektakulären Gefängnisausbrüchen und (wahrscheinlich) unzähligen Morden in sechs verschiedenen US-Bundesstaaten wurde Robert «Ted» Bundy weltbekannt. In vier 60-minütigen Episoden wird seine Geschichte mithilfe von Polizeiinterviews und Archivmaterial nacherzählt.

Und gäbe es diese Aufnahmen nicht, könnten wir wohl kaum glauben, was Ted Bundy vor seiner Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl im Jahr 1989 alles verbrochen hat. Ein kleiner Spoiler: 30 gestandene Morde, zwei spektakuläre Haftausbrüche und eine Flucht durch halb Amerika – das musst du gesehen haben, ums wirklich fassen zu können.

Diese vierteilige Serie bringt die Wahrheit über einen ziemlich skurrilen Kriminalfall in den USA ans Licht: den «Pizza Bomber Heist».

Aber alles von vorne: Vor 16 Jahren misslingt ein Überfall auf eine Bank. Der Räuber, ein Pizzabote, wird quasi vor den Augen der Öffentlichkeit exekutiert – mittels einer Bombe, die um seinen Hals geschnallt ist. Bevor er seinen grausamen Tod stirbt, gibt er an zum Überfall gezwungen worden zu sein.

So beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Verdächtigen und dem FBI. Schlussendlich wird das angebliche Mastermind hinter dem Fall, Marjorie Diehl-Armstrong, verhaftet.

Doch ist Diehl-Armstrong wirklich der «Evil Genius» hinter dem «Pizza Bomber Heist»? Über die Jahre gesellen sich zu diesem Fall nämlich noch mehr Theorien und weitere Morde dazu, die in dieser Doku-Serie ebenfalls diskutiert werden.

Ein enger Freund der Familie, der nebenan wohnt, kommt einem 12 Jahre alten Mädchen immer näher, zieht es in seinen Bann und entführt es.

Zweimal.

So unglaublich das auch klingt, für Jan Broberg aus dem amerikanischen Idaho wurde dies Wirklichkeit. Eineinhalb Stunden lang schaut die heute 57-Jährige auf ihre Jugend und die skurrilen (und ziemlich haarsträubenden) Ereignisse zurück, die sie wegen – und mit – ihrem Kidnapper Robert Berchtold durchmachen musste.

Eigentlich kennen wir John Grisham vor allem als Autor von Krimi-Bestsellern. In seinem Buch «The Innocent Man: Murder and Injustice in a Small Town» bewegt sich der Autor aber ausnahmsweise in der Non-Fiction. Sein Buch behandelt einen Kriminalfall von vier möglicherweise zu Unrecht verurteilten Männern aus einer Kleinstadt im US-amerikanischen Oklahoma.

Seit Dezember 2018 gibt's diesen Fall nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Schauen. Während knapp fünf Stunden rollt «The Innocent Man» diesen Mord an einer jungen Frau und das Verschwinden einer anderen Frau neu auf.

Wiederholte Autopsien unterstützen widersprüchliche Aussagen der Verdächtigen nicht, neue, bisher zurückgehaltene Beweise kommen zum Vorschein und am Ende sitzen trotzdem vier Männer in Haft, die mit dem Fall vielleicht gar nichts zu tun haben.

Im Dezember 2001 bekommt Schriftsteller Michael Peterson einen Anruf von der Polizei: Seine Frau Kathleen sei im gemeinsamen Zuhause eine Treppe hinuntergestürzt und den Verletzungen erlegen. Als wäre das nicht Schock genug für Peterson, kaufen ihm die Beamten weder sein Alibi ab, noch glauben sie ihm seine Theorie über den Hergang des tödlichen Unfalls.

Während 13 Episoden picken Petersons Anwälte den Fall auseinander und suchen Schlupflöcher um ihren – angeblich zu Unrecht – wegen Mord angeklagten Klienten freizubekommen. Peterson selbst führt während den jeweils 45 Minuten langen Episoden durch seine Liegenschaft, zeigt den Unfallort und beteuert bis zum Schluss seine Unschuld.

Als unverzichtbarer Teil der Offensivabteilung der New England Patriots steht Aaron Hernandez 2012 beim «Super Bowl», dem Endspiel der amerikanischen Football-Profiliga, im Einsatz.

Nur ein Jahr später wird Hernandez verhaftet. Anklage: Mord. 2015 wird der Sportstar mit Millionensalär zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, zwei Jahre später erhängt er sich in seiner Zelle.

Wie konnte es so weit kommen? In dieser dreiteiligen Doku-Serie unterhalten sich Freunde Hernandez', Anwälte und Journalisten über dessen Verbrechen, Psyche – und inwiefern durch Football verursachte Gehirnerschütterung zu diesen möglicherweise beigetragen haben.

Alle 6 hier aufgeführten Doku-Serien findet man vollständig auf Netflix. Und wer keine Lust auf Netflix hat, für den haben wir ebenfalls was im Köcher:

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