Hot Chip haben es einfach. Nach sechs Studioalben besteht für die Truppe aus London kein Anlass mehr, vertrackte und fordernde Scheiben kreieren zu müssen. Im Gegenteil!
Beim neuen Studioalbum «Why Make Sense?» steht die Unterhaltung und der Spass im Vordergrund. Das fängt ja schon beim Albumtitel an. Und hey: Nach 15 Jahren Karriere haben es sich Hot Chip schliesslich mehr als verdient, lockere und unangestrengte Musik machen zu dürfen.
Philadelphia Soul meets Prince-Funk meets Terrorismus. Äh, was?
Aber keine Angst: Die musikalische Bandbreite auf «Why Make Sense?» ist einmal mehr gross: Es gibt Philly-Soul zu hören oder Funk, den Prince nicht besser machen könnte. Und natürlich fehlt auch der gute, alte House nicht.
Als Anker dient dabei wie immer die Schulbubenstimme von Alexis Taylor, die zur Musik von Hot Chip passt wie ein Massanzug aus Mailand.
Wer dann doch etwas Tiefgang möchte: Den findet man in Form der Texte. Diese drehen sich auf «Why Make Sense?» um das erbarmungslose Verstreichen der Zeit, die drohende Leere in einer Beziehung oder die Hilflosigkeit gegen den Terrorismus.
15 Jahre Futter für tanzwütige Indiekids
Unter dem Namen Hot Chip liefert die Band um Alexis Taylor und Joe Goddard nun schon seit knapp 15 Jahren allen tanzverrückten Indiekids dieser Welt neues Futter im Zweijahresrhythmus. Durch einen behutsamen und harmonischen Entwicklungsablauf hat die Band dabei von Album zu Album immer wie mehr Handgemachtes in ihre anfänglich sehr elektronisch-sterile Musik eingebaut.
Dank Hits wie «Over & Over» , «And I was a Boy From School» , «Ready For the Floor» oder «One Life Stand» steht der Band der Platz auf dem Pop-Olymp ohnehin schon mehr als sicher. Mit «Why Make Sense?» kommt nun ein würdiges, neues Kapitel zur Bandgeschichte hinzu.