Die kongolesische Gruppe Mbongwana Star hat vor ein paar Monaten ihr erstes Album «From Kinshasa» veröffentlicht. Die beiden zentralen Mitglieder des siebenköpfigen Kollektivs, Coco Ngambali und Theo Nzonza, machen allerdings schon seit Jahrzehnten Musik - obwohl sie aufgrund einer Polio-Erkrankung an den Rollstuhl gefesselt sind.
Zusammen mit fünf jungen Musikern aus dem Kongo präsentieren Ngambali und Nzonza wummernde Bässe irgendwo zwischen Afro-Futurismus und Post-Punk.
Auch für die beiden Co-Organisatoren Daniel Fontana ( Bad Bonn ) und Damian Hohl ( Palace ) eine DER World Music-Entdeckungen des Jahres. «Ich bin schon ziemlich gespannt auf Mbongwana Star. Die will ich auf keinen Fall verpassen», schwärmt Fontana im Interview. Auch Hohl ist Fan: «Die spielen zum ersten Mal in der Schweiz. Würde ich allen empfehlen!» (Samstag 00:15, Palace)
Unter dem Namen Dimlite hat der Berner Soundtüftler Dimitri Grimm dank seinem weirden Future-Electro-Funk weltweiten Ruhm in der Experimental-Ecke der Electro-Szene erlangt. Beatbastler wie Flying Lotus und Gaslamp Killer sind bekennende Fans von ihm.
Vor Kurzem hat Grimm sein Pseudonym abgelegt und macht jetzt nur noch Musik als Dim Grimm. Die Musik klingt allerdings so verschroben wie eh und je. Was hinter dem Namenswechsel steht, weiss auch Daniel Fontana nicht: «Ich glaube Dimitri ist jemand, der ab und zu an seiner Genialität zweifelt. Er tritt ja auch gar nicht so gerne vor Publikum auf.» (Samstag 21:30, Grabenhalle)
Die Kombination «Kontrabass meets Schlagzeug» lässt auf den ersten Blick furchtbar anstrengende Musik erahnen. Weit gefehlt! Das Genfer Duo Hyperculte macht treibenden Indie-Rock, der ab und zu an Sonic Youth erinnert. Sehr cool.
Ihre Demo EP macht definitiv Lust auf mehr - Anfang nächstes Jahr soll dann ein Album kommen. «Was die machen ist recht poppig, recht beschwingend. Auch zum Tanzen! Also überhaupt nicht so stier wie die Besetzung Schlagzeug & Kontrabass vermuten lässt», findet auch Kilbi-Boss Daniel Fontana. (Freitag 22:30, Palace)
Die abenteuerlichen Bilder auf ihrer Facebook-Seite lassen darauf schliessen, dass sich Alexandra Drewchin alias Eartheater perfekt in die immer grösser werdende Gruppe von jungen Musikerinnen einreiht, die zurzeit in der Männerdomäne «Noise» aufräumen .
Ihre Musik passt allerdings überhaupt nicht mit dem Eindruck der wilden Live-Föteli überein. Ruhigen, kauzigen Psych-Folk macht die Dame nämlich. Komisch... aber trotzdem gut! (Freitag 21:30, Grabenhalle)