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Songs & Alben Godspeed You! Black Emperor: Das ist nichts für schwache Mägen

Die Mutter aller Post-Rock-Bands ist zurück! Das 8-köpfige Kollektiv «Godspeed You! Black Emperor» aus Kanada veröffentlicht ihr 2. Studioalbum seit ihrer Reunion. Fast alles bleibt beim Alten: Die Gitarrenwände sind schwer und bombastisch, den Gesang sucht man vergebens – nur die Songs sind kürzer.

Godspeed You! Black Emperor machen «Post-Rock». Heisst: Orchestral-epische Gitarrenmusik ohne Gesang, welche den Hörer mit schweren Gitarrenwellen überrollt.

Im Vergleich zu anderen Post-Rock-Bands wie Mogwai oder Explosions in the Sky lassen sich «GY!BE» allerdings besonders viel Zeit, um auf den Punkt zu kommen. Auf ihrem besten Album, dem 2000 erschienenen «Lift Your Skinny Fists Like Antennas to Heaven» hat es zum Beispiel nur vier Songs drauf. Trotzdem ist dieses Album über 85 Minuten lang! Falls du im Matheunterricht nicht so gut aufgepasst hast: Die Songs von GY!BE sind somit durchschnittlich etwa 20 Minuten lang.

Zur besseren Orientierung teilt die Band ihre Songs darum in «Suiten» ein. Fast so, wie in der klassischen Musik.

GY!BE Live!

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Diesen Samstag (25. April) spielen Godspeed You! Black Emperor eines ihrer seeeehr seltenen CH-Konzerte im Salzhaus in Winterthur .

Aufgelöst - jetzt wieder zusammen

Gegründet Mitte der 90er-Jahre löst sich das Kollektiv um Mastermind Efrim Menuck nach einer sehr aktiven Phase rund um die Jahrtausendwende im Jahr 2003 auf. 2010 findet die Band für eine Reunion-Tour wieder zusammen und veröffentlicht ein «neues» Album. Dieses Album setzt sich allerdings grösstenteils aus Studioversionen von Songs zusammen, welche die Band schon vor ihrer Auflösung regelmässig live performte.

«'Asunder, Sweet and Other Distress'»: Das neue Album klingt düster

Mit «'Asunder, Sweet and Other Distress'» erscheint jetzt ein Album, das zum ersten Mal Material zusammenfasst, welches das Kollektiv nach ihrer Wiedervereinigung geschrieben hat. Das ganze Album gibt es seit Mitte 2012 auf Konzerten der Kanadier unter dem Titel «Behemoth» zu hören.

«Brätsch!»

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Jeden Montag um 17 Uhr heisst es bei Virus «Brätsch!». Richtig harte Musik im Radio - und hier zum Nachhören.

«Behemoth» ist live jeweils etwa 45 Minuten lang – und wurde in der Studioversion in vier Suiten unterteilt. Und das ist dann auch schon alles, was man mit diesem Album bekommt. Mit vier Stücken, die alle rund 10 Minuten lang sind, fasst sich die Band für einmal also verhältnismässig kurz.

Musikalisch bewegt sich das Album auf düsteren Pfaden. Die Gitarren auf «Asunder…» liegen einem schwerer im Magen als bei älteren Werken der Band. Klangen Godspeed auf früheren Alben gerne mal nach Sonnenaufgang, lässt sich das neue Album mehr mit einem spätherbstlichen Sonnenuntergang vergleichen.

Godspeed You! Black Emperor: Der perfekte Soundtrack für…

Apropos Vergleich: Um Musik schmackhaft zu machen, umschreiben wir sie gerne mit dem Satz «Der perfekte Soundtrack für…». Regisseur Danny Boyle («Trainspotting», «The Beach» etc.) hat uns diese Entscheidung bereits abgenommen: Eine der wichtigsten Szenen seines Zombie-Klassikers «28 Days Later» (dort, als Cilian Murphy durch das menschenleere London stolpert) hat er mit den Gitarrenwänden von Godspeed unterlegt. Passt wie die Faust auf’s Auge.

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