Mit «Hot Fuss», dem Debut-Album von The Killers , katapultierte sich Brandon Flowers vor rund 10 Jahren in den Pop-Rock-Olymp. Seither sind 3 weitere Killers-Platten und ein Solo-Album entstanden. Die Originalität von Flowers' Songs nahm allerdings von Jahr zu Jahr ab.
Jetzt veröffentlicht der Killers-Frontmann mit «The Desired Effect» seine zweite Solo-Platte. Es stellt sich die Frage: Schafft er es, den Glanz alter Tage zurück zu bringen, oder verfällt er dem Kitsch vollends? Die Meinungen über das neue Brandon Flowers Album spalten die SRF Virus-Redaktion.
PRO: Virus-Redaktor Luca Bruno - «Brandon hat das Hit-Schreiben nicht verlernt!»
«Die beiden letzten Killers-Alben finde ich so furchtbar, dass ich sie nicht einmal mit Handschuhen anfassen würde. Durch einen vergessenswürdigen Auftritt am Zürich Openair habe ich mit Brandon Flowers und seiner Band dann endgültig abgeschlossen.
Vor ein paar Wochen bin ich per Zufall über ein kurzes Teaser-Video zum neuen Album gestolpert. Mein erster Gedanke dazu: My Man, Brandon F.! Er kann’s ja doch noch!
Das Cover und die Musik seiner neuen Platte schreien nach Bryan Ferry – und diese Neuausrichtung steht Flowers ziemlich gut.»
«Lonely Town» ist der wohl beste Song, den er seit etwa 8 Jahren veröffentlicht hat.
«The Desired Effect» wird am Ende dieses Jahres nicht in meiner Jahresliste auftauchen. Aber immerhin ist das Album Beweis dafür, dass Brandon Flowers das Hit-Schreiben nicht verlernt hat.
CONTRA: Virus-Redaktor Danias Dietziker - «Nichts geht unter die Haut!»
«The Killers – Für mich eigentlich eine Liebe fürs Leben. Ihr Debut «Hot Fuss» ist mit Songs wie « Mr. Brightside » oder « Smile Like You Mean It » eines der wichtigsten Alben meiner Jugend. Auch der Nachfolger «Sam’s Town» konnte mich noch voll und ganz zufrieden stellen.
Doch seit einigen Jahren wächst mit jedem neuen Release aus der Killers-Flowers-Ecke die Enttäuschung: Belanglos, langweilig, klebrig süss und übertrieben kitschig. Auch «The Desired Effect» ändert daran nichts. Da geht nichts unter die Haut.
Bezeichnend dafür ist wohl, dass «I Can Change» der einzige Song ist, der mir im Gedächtnis blieb. In diesem Track wird der 80er-Klassiker « Smalltown Boy » von Bronski Beat gesampelt, ein Ohrwurm eben.
Das zweite Solo-Werk von Brandon Flowers ist Musik, um den Haushalt zu schmeissen – Sound, der unaufgeregt im Hintergrund plätschert.
Aber kann es das sein? Für mich nicht. Alte Liebe hin oder her, ich werde Bandon Flowers‘ «The Desired Effect» schnell vergessen haben. Oder wie es ein Kumpel von mir zu sagen pflegt: «Es ist ein Furz im Wind».»