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The Verve Die Band, die von ihrem erfolgreichsten Song keinen Rappen sieht

Wir reaktivieren unsere Serie, in der wir legendäre Alben am Stück spielen, mit dem Britpop-Meisterwerk «Urban Hymns» von The Verve. Ein Album, das dank seinem Welthit «Bitter Sweet Symphony» auch 21 Jahre nach Veröffentlichung noch immer nachhallt.

Wer in einem Lexikon das Wort «cool» nachschlägt, müsste dort eigentlich das eingebettete Video zu «Bitter Sweet Symphony» finden.

Zwar ist es unter dem Strich ziemlich rücksichtslos, wie The Verve -Sänger Richard Ashcroft im Videoclip zum grössten Hit der Band die Hoxton Street in London herunterschlendert und dabei alles aus dem Weg räumt, was ihm in die Quere kommt… aber eben: In Kombination mit seiner Lederjacke ist dieses Bild der Inbegriff von Coolness.

«Bitter Sweet Symphony» ist die Leadsingle von «Urban Hymns», dem dritten Album der Britpop-Band aus dem nordwestenglischen Wigan, welches im September 1997 erschienen ist.

Noch heute, 21 Jahre nach Erstveröffentlichung des Albums, gibt es diesen Welthit in unzähligen Werbespots oder Sport-Highlight-Zusammenfassungen zu hören – dumm nur, dass die Band von den Einnahmen des Songs keinen einzigen Rappen sieht.

So bittersüss wie sein Titel ist nämlich auch das juristische Geplänkel im Hintergrund des Songs. Die Band verwendete unerlaubterweise ein Sample einer orchestralen Aufnahme eines Rolling-Stones-Tracks und wurde – nachdem der Track weltweit die Charts eroberte – von Mick Jagger und Keith Richards verklagt. Und so landen mittlerweile sämtliche Tantiemen, die «Bitter Sweet Symphony» einspielt, in den Taschen der beiden Rolling-Stones-Mitglieder.

«Man hat uns gesagt, dass wir die Einnahmen 50/50 teilen werden. Aber dann sahen Jagger und Richards, wie gut sich der Song verkaufte. Also haben sie nochmals angerufen und uns vor die Wahl gestellt: Entweder erhalten sie ab sofort 100 % der Einnahmen – oder wir müssen alle CDs einstampfen lassen», erklärt Verve-Bassist Simon Jones die Kontroverse.

So dürfte es für die Band also nur ein kleiner Trost sein, dass «Bitter Sweet Symphony» längst nicht die einzige Songperle des Albums ist. Schliesslich wären da ja auch noch « Lucky Man », « The Drugs Don't Work » oder « Sonnet ». Songs, die musikalisch mindestens genauso gut sind – aber leider nicht so viel Kohle einspielen dürften...

The Verve
Legende: Keine defekte Bilddatei: The Verve machen auf dem «Urban Hymns»-Cover einen ziemlich verzerrten Eindruck. Hut Records

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