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True Life «Es macht mich glücklich, Leute zu inspirieren und zu ermutigen»

Wer Influencer ist, hat, wie das Wort schon sagt, Einfluss auf seine Followerschaft. So auch die 27-jährige Nives aus Zürich. In unserem Webformat «True Life» erklärt die Influencerin, was sie an ihrer Bezeichnung nicht mag und gibt dir einen Einblick in ihren Tagesablauf.

Egal ob auf Facebook, YouTube oder Instagram – Influencer sind heutzutage allgegenwärtig. Zu genau diesen Influencern gehört auch die 27-jährige Nives, die den Begriff an sich eigentlich überhaupt nicht mag: «Ich bin eher die Bloggerin, die YouTuberin oder ein Opinion Leader», sagt sie, als wir sie einen Tag lang begleiten, um herauszufinden, was so ein Influencer überhaupt macht.

Den Begriff Influencer finde ich eigentlich ganz schlimm. Ich bin eher die Bloggerin, die YouTuberin oder ein Opinion Leader.

Schnell wird klar: Es ist viel mehr als nur kurz ein Foto zu schiessen und es mit einem coolen Filter ins Internet zu stellen: «Es sind Konzepte hinter den Bildern und Videos. Das Ganze beansprucht extrem viel Zeit.» So auch am Tag, an dem wir mit ihr unterwegs sind: Zuerst ein Fotoshooting mit Freundin Andrea Monica, nach dem Mittagessen ein Fashion-Mood-Videoshooting und dann auch noch ein Coiffeurtermin, dessen Resultat natürlich auch sofort verpostet werden muss.

Mit Influencen das grosse Geld machen? Fehlanzeige

Trotz des grossen Aufwands, den sie betreibt, kann Nives aber nicht vom Influencen leben und arbeitet nebenbei 60 Prozent. «Die Abwechslung ist mir aber wichtig. Zudem bin ich so freier und muss nicht jeden (Influencer-)Job annehmen.» Heisst also, sie kann sich gerade bei Produktplatzierungen in ihren Bildern aussuchen, was sie promotet und was nicht. Was die Zürcherin nicht selbst benützen oder anziehen würde, bewirbt sie auch nicht: «Wenn ich hinter einer Marke stehen kann oder mir etwas gefällt, kann ich mit gutem Gewissen Werbung dafür machen.»

«True Life»

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Menschen und ihre Geschichten: Das steht im Fokus von «True Life». Egal ob Tänzerin, Autist oder Jägerin – sie alle gewähren dir einen Einblick in ihren Alltag und in ihr Leben.

In erster Linie geht's Nives aber nicht ums Geld, sondern darum, ihre Botschaft zu verbreiten: Mach, was dir gefällt und sei du selbst. Das treffe schliesslich auf sie selbst zu, erzählt sie. «Ich habe mir lange überlegt, ob ich mir die Haare wirklich pink färben soll und ob das dann gut ankommt. Schlussendlich hab ich's einfach gemacht, weil ich's so wollte.» So habe sie auch gelernt, mit schrägen Blicken umzugehen: «Ich weiss, dass ich mit meinen Haaren, meinen Piercings und meinem Styling gegen den Strom schwimme, aber es macht mich glücklich und ich kann mich dadurch entfalten.» So inspiriere sie schliesslich auch ihre Follower dazu, mutiger und vor allem so zu sein, wie sie sein wollen.

Meine Botschaft ist: Mach, was dir gefällt.

Ein Leben in Likes und Follower

Doch obwohl die 27-Jährige sagt, dass ihr das Anecken in der Gesellschaft nichts ausmacht, sind ihr die Reaktionen auf ihrem Social-Media-Auftritt wichtig: «Die erste Stunde, in der ein Post online ist, entscheidet über seinen Erfolg. Und ich glaube ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich bin nicht enttäuscht, wenn ich wenig Likes für einen Post bekomme oder Follower verliere.» Sie versuche aber, es nicht zu nahe an sich ranzulassen, denn es gäbe viele verschiedene Faktoren, die bei einem Posting zusammenkommen.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht enttäuscht, wenn ich wenig Likes kriege oder Follower verliere.

Genau diese Faktoren gilt es für einen Influencer zu analysieren, damit die geteilten Inhalte möglichst viele User erreichen: die Art des Bildes, die Zeit des Postings und, und, und. Nives postet ihre Bilder deshalb meistens um 12 Uhr, denn: Dann sind die meisten ihrer Follower aktiv. Nach dem Posten ist's aber nicht einfach vorbei mit der Analyse; auch im Nachhinein muss die Influencerin ihre Statistiken immer wieder checken, um zu sehen, was funktioniert.

Für immer Influencer?

Jedoch ist auch Nives klar, dass sie nicht für immer einfach lässige Fashion-Bilder auf Instagram posten kann: «Heute ist eigentlich jeder Influencer und viele Brands, die die Zusammenarbeit mit Influencern ausprobiert haben, erzielten nicht die erhofften Resultate.» Deshalb sei es ihr wichtig, dass sie sich auch auf anderen Plattformen wie YouTube etwas aufbauen könne. Denn ans gänzliche Aufhören mit Influencen denkt die Zürcherin heute noch nicht: «Ich habe Spass an dem, was ich mache, deshalb mache ich mir keine Gedanken, wohin mich das in zwei oder fünf Jahren hinführt.»

Nives bei «True Talk»

In unserem Webformat «True Talk» räumt Nives mit Vorurteilen gegenüber Influencern auf. Ist Influencer überhaupt ein richtiger Job? Sind die nicht alle total oberflächlich? Und sind Influencer per se dumm? Die Antworten gibt's im Video.

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